Pressemitteilung | 14.07.2010

Grüne schlagen Alarm: Immer weniger Hebammen in München

P R E S S E M I T T E I L U N G

Grüne schlagen Alarm: Immer weniger Hebammen in München

Die Vorsitzende der Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste, Lydia Dietrich, hat beantragt, dem Stadtrat über die aktuelle Situation der Hebammen in München zu berichten. In dem Antrag wird auch Oberbürgermeister Christian Ude gebeten, sich in seiner Position als Vizepräsident des Deutschen Städtetages für eine Verbesserung der finanziellen Situation der Hebammen in Deutschland einzusetzen.

Hintergrund des Antrags ist eine massive Verschlechterung der Arbeitsbedingungen für Hebammen in den letzten Jahren. Aufgrund enorm gestiegener Versicherungsprämien – zum Teil um 80% in den letzten 18 Monaten – und einem im Verhältnis dazu nur marginalen Ausgleich durch die Krankenkassenpauschalen, geben immer mehr Hebammen ihren Beruf auf.

Dies, so Dietrich, gefährdet die Wahlfreiheit der Frauen: „Bisher können Frauen frei entscheiden, welche Leistungen in der Schwangerschaft sie in Anspruch nehmen wollen: ob durch die behandelnde Gynäkologin/Gynäkologen oder durch Hebammen. Auch die Wahl des Geburtsortes ist frei. Wir haben hier in München ein sehr gut funktionierendes Netz an Angeboten für Frauen in der Schwangerschaft, der Geburt und in der Nachbetreuung. Eine wesentliche Komponente dieses Netzes ist ein vielfältiges Angebot durch Hebammen. Die Frauen in München haben noch die Wahl zu entscheiden, ob sie zu Hause, im Geburtshaus oder in einer Hebammenpraxis entbinden wollen. Doch es gibt bereits erste Anzeichen, dass auch in München immer mehr freiberufliche Hebammen aufgrund des finanziellen Druckes ihren Beruf aufgeben und schwangere Frauen keine Hebamme mehr bekommen. Diese Entwicklung sehe ich sehr kritisch. Der Bericht soll Klarheit bringen, welche Entwicklung in München zu erwarten ist und welche Konsequenzen sich daraus ergeben.“