P R E S S E M I T T E I L U N G
Grüne Offensive für die Holzbauweise
Die Förderung der besonders nachhaltigen Holzbauweise ist das Ziel eines fünfteiligen Antragspakets von Stadtrat Herbert Danner und Stadträtin Sabine Krieger.
Der Stadtrat hat auf seiner letzten Plenarsitzung am 5. Juni beschlossen, dem Planungsreferat im Rahmen der Fortschreibung zur Perspektive München den Prüfungsauftrag „München wird international führende Holzbaustadt“ zu geben. Die Grünen – rosa liste machen nun konkrete Vorschläge, um, so Stadtrat Herbert Danner, „den Beschluss mit Leben zu erfüllen.“
Der erste Antrag fordert das Planungsreferat auf, dem Stadtrat einige demnächst zu errichtende Bauten zur Realisierung in Holzbauweise vorzuschlagen. Gedacht ist dabei an herausragende Gebäude mit Leuchtturmcharakter. In München gibt es bislang keine Holzbauten mit mehr als 4 Etagen.
Herbert Danner: „Wenn München sich als Holzbaustadt profilieren will, müssen deutliche städtebauliche Akzente in Holz gesetzt werden. Vorstellen könnte ich mir etwa einen 7-8-geschossigen Campanile in der Messestadt Ost und verschiedene Gebäude im Rahmen der Ökosiedlung Prinz-Eugen-Kaserne oder des Kreativ-Quartiers an der Dachauerstraße.“
Der zweite Antrag schlägt vor, vermehrt Bildungseinrichtungen in Holzbauweise zu errichten, bevorzugt in Modulbauweise. Zur Begründung verweist Stadtrat Danner auf die außerordentlich guten Erfahrungen, die in Österreich mit Schulen in Holzbauweise gemacht wurden, wo Konzentrationssteigerungen, reduziertes Konfliktpotential und z. T. deutlich geringere Sachbeschädigungen verzeichnet wurden. Letzteres führt auch zu geringeren Unterhaltskosten und damit zu betriebswirtschaftlichen Vorteilen.
Antrag Nr. 3 fordert, ein kooperatives Münchner Holzbauprojekt, gemeinsam mit den städtischen Wohnungsbaugesellschaften zu entwickeln. Ziel dieses Projektes sollen mehrgeschossige städtische Gebäude in Holzbauweise mit Holz aus städtischen Forsten sein.
Herbert Danner: „München verfügt in seinen Forsten über einen reichen Holzbestand, der seit Jahrzehnten nachhaltig bewirtschaftet wird. Die Stadt ist außerdem Bauherr zahlreicher kommunaler Gebäude und realisiert über ihre Wohnungsbaugesellschaften zahlreiche Wohnungsbauvorhaben selbst. Es liegt also nahe, den städtischen Rohstoff Holz mit den städtischen Bauvorhaben zusammenzubringen.“
Ein weiterer Antrag greift das Defizit an qualifizierten Planern und ausführenden Betrieben für mehrgeschossigen Holzbau auf, dass gegenwärtig im Raum München trotz des regen Interesses an dieser Bauweise noch besteht. Die Stadtverwaltung soll daher eine qualifizierte „unabhängige Beratung mehrgeschossiger Holzbau“ anbieten, die auch Informationen über Fördermittel zum energieeffizienten Holzbau durch das städtische „Förderprogramm Energieeinsparung“ gibt.
Schon im Herbst soll sich der Stadtrat im Rahmen des Wettbewerbs für vier neue Grundschulen in Modulbauweise mit der Frage nach dem besten Baustoff beschäftigen. Dabei soll es nach der Intention des 5. Antrags zur Holzbauweise nicht nur um die Wirtschaftlichkeit, sondern auch um ökologische Vor- und Nachteile gehen. Herbert Danner: „Insbesondere die „graue Energie“ – die zur Errichtung von Gebäuden erforderlich ist, sollte stärker in die Entscheidungsprozesse einfließen. Denn während immer mehr Gebäude im Betrieb immer weniger Energie verbrauchen, entspricht die Herstellungsenergie in vielen Fällen der künftigen Betriebsenergie von 30 – 50 Jahren. Auch für dieses Problem könnte die Holzbauweise intelligente Lösungen bieten.“