Pressemitteilung | 07.06.2013

Grüne fordern neue Konzepte zur Bewahrung des Artenreichtums

P R E S S E M I T T E I L U N G

In München wird zu viel gemäht
Grüne fordern neue Konzepte zur Bewahrung des Artenreichtums

Schon vor über zehn Jahren hat der Stadtrat auf Antrag der Grünen beschlossen, Grünflächen in Blumenwiesen umzuwandeln oder neu anzulegen – ein Gewinn für den Artenreichtum und den Erholungswert. Doch getan hat sich wenig seit dem Beschluss. „In München wird immer noch zu viel gemäht und zu wenig auf die Artenvielfalt geachtet“ kritisieren Stadträtin Sabine Krieger und Stadtrat Herbert Danner. In einem Antrag fordern sie erneut, dem Natur- und Artenschutz in den Mähkonzepte für Grünflächen und Verkehrsbegleitgrün einen höheren Stellenwert einzuräumen. Darüber hinaus setzen sie sich dafür ein, Bienenzüchtern geeignete Stellplätze für Bienen in öffentlichen Grünflächen anzubieten.

Sabine Krieger: „Die meisten Grünflächen in München werden immer noch bis zu 14mal im Jahr gemäht – und das bringt eine Menge Nachteile mit sich: Das ständige Mähen greift erheblich in die Artenvielfalt ein, da viele Blühpflanzen schon vor oder während ihrer Blühphase vernichtet werden. Abgesehen vom höheren Erlebnis- und Erholungswert einer Blumenwiese, können sich zahlreiche Pflanzen nicht generativ vermehren und bieten Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und anderen Insekten keinen Nektar und Pollen mehr, um sich und ihre Brut zu ernähren. Auch der Mahd selbst fallen unzählige Insekten zum Opfer. Viele Vogelarten wiederum sind für ihre Ernährung auf ausreichende Insektenpopulationen angewiesen. Im Hinblick auf den gerade bei den Insekten dramatischen Artenschwund sollte das Baureferat seine Mähkonzepte überarbeiten.“

Herbert Danner: „In der Stadt finden Bienen und Insekten heute teils bessere Lebensbedingungen als in einem ländlichen Raum ohne ökologische Landwirtschaft. Die Stadt kann mit natürlicher Artenvielfalt die Lebensbedingungen für Bienen und Insekten verbessern, indem noch deutlich mehr Grünflächen einer extensiven Nutzung überlassen werden – zumindest in den zahlreichen Grünflächen oder Grünstreifen ohne hohen Nutzungsdruck.
Die Stadt sollte das erfreuliche Interesse von immer mehr Menschen an der Imkerei fördern, indem sie geeignete Standorte in öffentlichen Grünanlagen, Friedhöfen und Parks als Stellplätze für Bienenvölker anbietet. Davon würden sowohl der Artenreichtum unserer Grünanlagen als auch die Imker profitieren. Eine Liste mit geeigneten Standorten könnte den Imkervereinen in und um München eine große Hilfe sein.“