Pressemitteilung | 20.02.2014

Grüne enttäuscht wegen gekipptem Beschluss zur Ökologischen Bewirtschaftung von Kleingärten

Kleingärten haben eine wichtige soziale, ökologische und stadtgestalterische Funktion für die Stadt. Darin sind sich noch alle einig. Doch wie das in die Praxis umgesetzt wird, darüber scheiden sich die Geister. Im Planungsausschuss hat die SPD Fraktion noch einen Ergänzungsantrag der Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste unterstützt, der bei der Neuausweisung von Kleingärten in den Pachtverträgen eine ökologische Bewirtschaftung vorsieht. Überraschenderweise hat die SPD- Fraktion in der Vollversammlung ihren Beschluss nun revidiert und damit den Beschluss des Planungsausschusses gekippt – sehr zum Ärger der Grünen – rosa liste.

Stadträtin Sabine Krieger: „Alle sind sich einig, dass wir mehr ökologische Vielfalt in einer immer dichter werdenden Stadt brauchen. Für uns Grüne sind Kleingärten ein wichtiger Baustein neben Gemeinschaftsgärten oder anderen Formen des urbanen Gärtnerns, um die ökologische Artenvielfalt in München zu sichern und auszubauen. Wir erreichen eine biologische Artenvielfalt aber gerade durch eine ökologische Bewirtschaftungsform, die weitaus mehr ist, als auf chemische Pflanzenschutzmittel zu verzichten. Das zeigen zum Beispiel die Münchner Krautgärten. Es geht bei der biologischen Bewirtschaftung um ein Zusammenspiel von verschiedensten Arten, die sich gegenseitig ergänzen und so den Schädlingsbefall minimieren. Es geht um Verbesserung des Bodenmilieus und Sicherung des Wasserhaushalts durch Verzicht auf chemische Düngemittel und es geht auch um Pflanzen, die einen wichtigen Lebensraum und Nahrungsgrundlage für zahlreiche Arten wie Bienen, Schmetterlinge, Vögel und Insekten darstellen. Lebensmittel, die durch eine biologische Bewirtschaftungsform erzeugt werden, haben einen höheren Nährstoffgehalt und weisen eine geringere Schadstoffbelastung auf.

Die CSU weist beständig daraufhin, wie wichtig die Biodiversität in den Gartenstädten ist, die SPD findet das Modell der ökologischen Bewirtschaftung bei den Krautgärten ganz wunderbar und selbst Oberbürgermeister Ude hat in seiner Funktion als Städtetagspräsident die Leitlinien zur nachhaltigen Entwicklung des Kleingartenwesen verabschiedet, das die wichtigen ökologischen Aufgaben von Kleingärten betont. Doch das jetzige Abstimmungsverhalten hat gezeigt, dass es sich dabei nur um substanzlose Lippenbekenntnisse handelt.“