Laut einer Umfrage der Hochschule München, die morgen im Gesundheitsausschuss bekanntgegeben wurde, sprechen sich 50 % der Pflegekräfte in Bayern für die Einrichtung eine Pflegekammer aus, 34 % lehnen sie ab. Stadträtin Lydia Dietrich, die im Stadtrat beantragt hatte, die Pflegekammer zu unterstützen, wertete das Ergebnis als „klaren, aber noch nicht restlos zufriedenstellenden Nachweis der Unterstützung“, die die Pflegekammer bei den Betroffenen genießt. Vor allem der hohe Anteil der Unentschlossenen, so Dietrich, müsse durch Information und Aufklärung gesenkt werden.
Lydia Dietrich: „Der Weg für eine Pflegekammer in Bayern muss nun geebnet werden. Die Pflege braucht auch in Bayern endlich eine Vertretung, die auch auf der politischen Ebene Einfluss nehmen kann. Die Pflege selbst kann ihre Interessen am besten und glaubwürdigsten vertreten. Wenn wir den Mangel an Pflegekräften beseitigen und einen massiven Pflegenotstand vermeiden wollen, müssen die Pflegeberufe gesellschaftlich aufgewertet werden. Es wird daher Zeit, Strukturen zu verändern, die Ausbildung zu reformieren und Gehaltsstrukturen anzupassen. Dazu ist die Einrichtung einer Pflegekammer der erste wichtige Schritt.Jetzt heißt es Fakten schaffen und nicht weiter vertrösten! Schon im November 2011 fand in München eine große Demonstration von Pflegekräften statt. 19.000 Unterschriften zur Gründung einer Pflegekammer wurden der Staatsregierung von den Pflegekräften überreicht. Oberbürgermeister Ude hat in diesem Rahmen seine volle Unterstützung versprochen. Dies gilt es jetzt einzulösen. Wer verantwortlich und ernsthaft die Interessen der Pflegekräfte im Blick hat, muss sich jetzt klar zur Pflegekammer bekennen.“