Nach mehrjährigen Ringen hat die Stadt nun eine Beratungsstelle für Opfer rechtsextremer und rassistischer Gewalt beschlossen.
Opfer rechtsextremer oder rassistischer Gewalt können sich künftig bei einer eigenen Stelle Hilfe holen. Das hat der Verwaltungs- und Personalausschuss heute einstimmig beschlossen. Der Stadtrat folgt damit einem Antrag der Fraktion die Grünen – rosa liste aus dem Oktober 2013.
Träger wird der unabhängige Verein BEFORE, der seit vielen Jahren überparteilich Opferberatung anbietet.
„Wir begrüßen diesen Beschluss sehr“, sagt Gülseren Demirel, Fraktionsvorsitzende der Grünen – rosa liste, die mit ihrer Fraktion lange für diese Stelle gekämpft hat. „Gerade jetzt, wo sich der Mord der NSU an dem Münchner Theodoros Boulgarides zum zehnten Mal jährt, ist das ein ganz wichtiges politisches Signal. München solidarisiert sich mit den Opfern rechtsextremer Gewalt.“
Jedes Jahr werden auch in der Landeshauptstadt mehrere, teilweise schwere Körperverletzungen begangen – aus Fremdenfeindlichkeit und Ausländerhass. Bedrohungen und Beleidigungen sind in den Statistiken noch nicht einmal berücksichtigt. Auch ist die Dunkelziffer weit höher. In Städten die entsprechende Stellen eingerichtet haben, zeigt sich, dass nach der Eröffnung der Beratungsstelle, die Zahl gemeldeter Gewaltdelikte rasant gestiegen ist.
„Menschen, die von Rechtsextremen oder Rechtspopulisten beleidigt, bedroht oder angegriffen werden, brauchen eine Unterstützungsstruktur, die ihnen einen sicheren Raum bietet. Wir sind froh, dass nun ein Raum geschaffen wird, in dem Opfer über das Erlebte sprechen können, wo sie Hilfe bekommen, die Folgen rechtsextremer oder rassistischer Gewalt zu bewältigen und der sie unterstützt, neue Handlungsspielräume zu entwickeln.“