Pressemitteilung | 18.11.2020

Grünrote Stadtratsmehrheit plant Beschlüsse zur Bekämpfung von akuter Wohnungsnot

Der Stadtrat wird sich in der Vollversammlung am morgigen Donnerstag, den 19.11.2020 mit der Bekämpfung akuter Wohnungsnot befassen. Stadtrat Bernd Schreyer begrüßte die vom Sozialreferat vorgelegten Beschlussvorlagen als „dringend notwendigen Beitrag zur Lösung des schwersten sozialen Problems, das die Stadt München gegenwärtig hat: der Mangel an bezahlbarem Wohnraum.“

Bernd Schreyer: „In den letzten zehn Jahren hat sich die akute Wohnungslosigkeit in München mit mehr als 10.000 betroffenen Menschen mehr als verdreifacht. Und der Bedarf an Bettplätzen im städtischen Sofortunterbringungssystem zur Unterbringung wohnungsloser Haushalte bzw. von Wohnungsnotstandsfällen steigt weiter dramatisch an. Gründe für den steigenden Bedarf an Unterbringungsplätzen sind unter anderem die steigenden Mietpreise, die wachsende Bevölkerung, fehlende Sozialwohnungen und der Verbleib von Geflüchteten mit einem Bleiberechtsstatus. Darüber hinaus ist auch in Folge der SARS-CoV-2 Pandemie mit einer steigenden Zahl von Wohnungsnotfällen zu rechnen, die untergebracht werden müssen. Schon derzeit werden 577 Haushalte auf private Notquartiere verwiesen.“

Das Flexi-Wohnen Programm der Stadt soll daher für wohnungslose Münchnerinnen und Münchner bis zu 5.000 Plätze in individuellen Appartements mit eigenen Sanitärräumen, Küchenzeilen und Gemeinschaftsräumen schaffen. Ein Drittel davon wurde bereits fertiggestellt oder ist in Planung. In der kommenden Vollversammlung soll eine weitere Maßnahme des Programms beschlossen werden: das Trägerauswahlverfahren für das Flexi-Wohnheim Hohenzollernplatz 7.

Bernd Schreyer: „Damit ermöglicht die grünrote Wohnungspolitik 160 erwerbstätigen wohnungslosen Personen in 82 Appartements eine Reduzierung der Unterkunftskosten auf einen Preis den sie selbst tragen können – ohne aufzahlende Leistungen nach SGB II oder SGB XII beantragen zu müssen. Unser Ziel bleibt, dem Bedarf entsprechend weitere solche für die Bewohner*innen bezahlbare Flexi-Wohnheim-Plätze zu schaffen, welche sie von staatlichen Transfermitteln unabhängig macht.“

Die grünrote Stadtratsmehrheit wird außerdem die Schaffung von temporärem Wohnraum für 255 Personen auf einer Fläche des Zweckverbands Freiham beschließen. Dieses Instrument, das bereits bei der Unterbringung von Geflüchteten erfolgreich angewandt wurde, soll nun auch Wohnraum für dauerhaft hier Lebende schaffen. Bernd Schreyer: „Dem derzeitigen hohen Bedarf entsprechend werden wir uns weiter dafür einsetzen, bis zur Abdeckung dauerhafter Wohnraumversorgung noch mehr solche Behelfsbauten zu errichten.“