Die jahrelangen Bemühungen der Stadt um die verkehrliche Nutzung der Braunauer Brücke und der Ausbau dieser Isarquerung zu einer Radroute entlang der Bahnlinie bis zur Theresienhöhe sollen jetzt größeren Nachdruck erhalten. Die Stadtratsfraktion Die Grünen – Rosa Liste hat heute beantragt, die Planungen der Deutschen Bahn (DB) zum Regionalzughalt Poccistraße zu nutzen, um möglichst bald einen Stadtratsbeschluss zur Verwirklichung dieser Route herbeizuführen. Dazu soll das Mobilitätsreferat eine Beschlussvorlage mit einer überschlägigen Planung erarbeiten, in der sich die Landeshauptstadt München gegenüber der DB grundsätzlich zur Realisierung dieser Radroute bekennt.
Stadtrat Paul Bickelbacher verwies zur Begründung und auf den Zeitdruck, der durch die Planungen der DB zum Regionalzughalt Poccistraße entstanden sei: „Wenn München die Braunauer Brücke endlich für den Rad- und Fußverkehr öffnen und die Route weiter bis zur Theresienhöhe führen will, dann muss die Stadt die Chance jetzt nutzen. Gegenüber dem Bezirksausschuss Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt hat die DB die Bereitschaft signalisiert, die Radroute bei den Planungen zum Regionalzughalt Poccistraße zu berücksichtigen, sofern die Landeshauptstadt den Bau ernsthaft verfolgt. Ohne diese Interessenbekundung droht diese Option vermutlich für lange Zeit zu verfallen.“
Bickelbacher betonte die Vorteile der neuen Route: „Eine solche Verbindung bietet die einzigartige Gelegenheit, den Westpark mit der Isar zu verbinden, ohne mit dem Autoverkehr in Berührung zu kommen. Sie ist damit zugleich eine verkehrssichere Verbindung für Kinder und Familien und eine zügige Trasse für Alltagsradlerinnen und -radler. Die Strecke würde eine Verbindung von der dicht bewohnten Schwanthalerhöhe zur Isar schaffen und den weitläufigen Bereich des Westparks – und die anknüpfenden Radverbindungen bis an die westliche Stadtgrenze – mit der Isar verknüpfen. Außerdem bekämen der Regionalzughalt Poccistraße als neuer Südbahnhof, die Berufsschule für Erzieher*innen und das neue Volkstheater eine höchst attraktive Anbindung an das Fuß- und Radwegenetz. Über die Dreimühlenstraße, die Isartalstraße und den Stadtbach müssten neue Brücken gebaut werden. Die Braunauer Brücke müsste die Stadt von der Bahn erwerben und sie entsprechend umrüsten. Statisch sollte dies kein Problem sein, weil Zufußgehende und Radfahrende doch um einiges leichter sind als Güterzüge“.