Pressemitteilung | 24.05.2022

Grüne Initiativen zur Belebung der Innenstadt

Mit sieben Anträgen macht die größte Stadtratsfraktion konkrete Vorschläge, um das wirtschaftliche und kulturelle Potential der Münchner Innenstadt auf lange Sicht bestmöglich zur Geltung zu bringen.

Die Innenstadt, so Stadträtin Julia Post,steht unter enormem Druck. Exorbitante Mieten, der rapide gewachsene Online-Handel und Umsatzeinbußen durch die Corona-Krise bedrohen die bewährte Münchner Mischung aus kleinen Läden, großen Ketten und Gastronomie, die lange Zeit ein Erfolgsgarant war. Doch sie ist kein Selbstläufer mehr – für eine weiterhin vitale, für eine bunte und für alle Menschen offene Innenstadt brauchen wir innovative Ansätze.

Im Einzelnen schlagen Die Grünen – Rosa Liste daher vor:

  • Die Entwicklung eines zentralen Stadtmarketings mit einheitlichem Markenkern, Wortbildmarke oder Claim, um den Wiedererkennungswert vor Ort, national und international zu steigern. Der einheitliche Markenauftritt soll dabei nicht nur wirtschaftlich zur Wettbewerbsfähigkeit beitragen, sondern beispielsweise auch städtische Kampagnen, Beteiligungsformate und Services mehr Sichtbarkeit zu verschaffen.
  • Den schrittweisen Ausbau der Trinkwasserbrunnen, wozu auch die Bezirksausschüsse um Standortvorschläge gebeten und Mittel aus einem Sonderförderprogramm des bayrischen Umweltministeriums verwendet werden sollen.
    Dazu Julia Post: „Öffentliche Trinkwasserbrunnen sind ein zweifacher Beitrag zur Linderung von Hitzewellen. Zum einen kühlen sie ihre unmittelbare Umgebung direkt ab und zum anderen bieten sie eine verbesserte Versorgung mit Trinkwasser und beugen dabei Gesundheitsrisiken durch Dehydrierung vor.“
  • Die Entwicklung eines Anreizprogramms für nachhaltige Fortbewegung. Die Idee ist, dass geradelte Kilometer bei der Münchner Gastronomie, im Einzelhandel und in kulturellen Einrichtungen der Stadt als „Klimaschutz-Währung“ eingesetzt werden können. Zusätzlich sollen beim Erreichen bestimmter Kilometer-Meilensteine von der Stadt Rad-Infrastruktur-Maßnahmen umgesetzt werden.
    Dazu Julia Post: „München will bis 2035 klimaneutral werden, die Verkehrswende ist hierfür ein wesentlicher Baustein. Das erfordert Umbaumaßnahmen des öffentlichen Raums und bedeutet außerdem für viele Menschen eine Umstellung von Gewohnheiten. Die Klimaschutz-Währung schlägt hier eine Brücke und setzt einerseits Anreize für die Münchner*innen, neue Gewohnheiten zu erproben, andererseits unterstützt sie unsere lokale Wirtschaft.
  • Die Erstellung eines Leitfadens für Mehrfachnutzungen von Gewerbeflächen, mit denen die hohen Kosten für die Verwendung von Gewerbeflächen in der Münchner Innenstadt eingedämmt werden können. Denkbar ist beispielsweise, die Räume einer gewöhnlich erst in den Abendstunden öffnenden Bar tagsüber für andere kommerzielle Zwecke zu nutzen. Da dies mit allerlei Fragen rund um Vermietung, Steuerrecht oder Versicherungsschutz verbunden ist, hält die Grün-Rosa-Fraktion einen städtischen Leitfaden für hilfreich.
  • Die Organisation eines Fachgesprächs der Stadt mit der privaten Immobilienwirtschaft, um eine enge Zusammenarbeit bei der Entwicklung der Münchner Innenstadt und der Stadtteilzentren im Bereich Gewerbe und Wohnen sicherzustellen. Ziel ist beispielsweise, mehr kleine und inhaber*innengeführte Läden statt austauschbarer Filialisten in der Stadt zu halten, so wie es laut einer Umfrage zur Zukunft der Münchner Innenstadt von den Münchner*innen gewünscht ist.
  • Die Entwicklung der Münchner Altstadt zu einer resilienten Residenzstadt. Darunter ist die integrative Betrachtung von Klimaanpassung und Denkmalschutz zu verstehen – konkret eine freiraumplanerische Untersuchung, die eruiert, wie im besonders hitzebelasteten Altstadtensemble eine Anpassung an den Klimawandel durch grüne und blaue Infrastruktur erreicht werden kann. Darin soll auch eine denkmalfachliche Betrachtung der historischen Räume einfließen, um eine Bereicherung sowohl für Aufenthaltsqualität und Klimaanpassung als auch für das Stadtbild und das soziokulturelle Erbe zu erreichen.
  • Ein Konzept zur Aufwertung der Innenstadt durch Musik-, Kunst- und Kulturveranstaltungen. Denkbar ist ein Open-Air-Musikfestival in der Innenstadt – beispielsweise nach dem Vorbild des Bardentreffens in Nürnberg – sowie Kunst- und Skulpturenausstellungen in der Innenstadt mit niederschwelligem und kostenfreiem Zugang.
    Dazu Julia Post: „Einer der Hauptgründe für einen Besuch der Münchner Innenstadt sind laut einer aktuellen Umfrage das Erleben von Kunst & Kultur. Darauf sollte die Stadt noch viel mehr Wert legen, mehr niederschwellige und kulturelle Events organisieren und so zu einen lebendingen Puls im Herzen der Stadt beitragen.“