Pressemitteilung | 03.11.2022

Grüne Initiative gegen den Fachkräftemangel

Ob in der Kranken- und Altenpflege, in Erziehungsberufen, in der Gastronomie, im Bäckerhandwerk oder beim Bau von Solaranlagen – in vielen Wirtschaftszweigen herrscht ein spürbarer Mangel an Fachkräfte. Aufgrund des demographischen Wandels wir sich die Situation wird sich in den kommenden Jahren noch weiter verschärfen und auch die Münchner Stadtverwaltung betreffen. Bis 2035 werden in Bayern 1,3 Millionen Menschen am Arbeitsmarkt fehlen.

Gleichzeitig gibt es in der Stadt – auch wegen der Zuwanderung der letzten Jahre –viele ausbildungs- und arbeitswillige Menschen, denen der Zugang zum Arbeitsmarkt bisher erschwert wird. Die Grünen – Rosa Liste wollen dieses Potential besser nutzen und mehr Geld investieren, um dem Fachkräftemangel auch auf kommunaler Ebene zu begegnen. Im Referat für Arbeit und Wirtschaft sollen daher ab 2023 4,5 zusätzliche Vollzeitstellen zur Stärkung der Fachkräftesicherung und -gewinnung eingerichtet werden.

Clara Nitsche, stellvertretende Fraktionsvorsitzende: „Mit dem MBQ, dem Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramm, hat die Stadt ein leistungsstarkes Programm zur Integration von Menschen in den Arbeitsmarkt und zur Sicherung von Fachkräften. Ein Schwerpunkt liegt auf Qualifizierungs- und Beratungsprojekten für Langzeitarbeitslose, neu zugewanderte und ausländische Personen. Der Mangel an  Fachkräften mit derzeit über 13.000 offenen Stellen, der erhöhte Zuzug durch Migrant*innen mit erheblichen Qualifizierungsbedarf und die Herausforderungen der Digitalisierung machen eine Ausweitung der bisherigen Projekte dringend erforderlich.“

Ein weiterer Antrag hat die Verstärkung der Jobakquise zum Inhalt. Zu diesem Zweck sollen im Referat für Wirtschaft und Arbeit zu der bereits existierenden, stark auf die Gewinnung von Pflegekräften abzielenden Stelle zwei weitere Stellen geschaffen werden, um eine Ausweitung auf andere Berufsfelder zu ermöglichen.

Stadträtin Julia Post: „Die Akquise im Bereich Pflege hat beispielsweise mit dem „Cafe Pflege“ im Bellevue di Monaco ein zielgenaues Beratungsangebot geschaffen und bleibt eine wichtige Aufgabe. Wir wollen die Beratungspalette auf weitere Mangelberufe wie zum Beispiel Hotellerie und Gastronomie erweitern. Dabei legen wir Wert darauf, Menschen in Arbeit zu bringen, die bereits hier leben, statt Fachkräfte aus anderen Ländern abzuwerben. So schaffen wir eine Win-win-Situation, für die Menschen die hier sind und arbeiten wollen, und für unseren Arbeitsmarkt.“