Pressemitteilung | 13.10.2021

Grün-rosa Initiative für mehr Konsequenz im Naturschutz

Die Grünen – Rosa Liste haben heute gemeinsam mit ihrem Koalitionspartner SPD/Volt ein fünfteiliges Antragspaket eingebracht, mit dem der Naturschutz strategisch und personell gestärkt werden soll. Im Einzelnen befassen sich die Anträge mit

Für die ersten drei genannten Ziele wollen die Grünen – Rosa Liste im Referat für Klima- und Umweltschutz insgesamt 15 neue Stellen einrichten. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Mona Fuchs begründete die Stellenmehrung mit der unabweisbaren Notwendigkeit, dem Artensterben und dem Verlust von natürlichen Lebensräumen auch in München entschiedener entgegenzutreten und dazu auch die nötigen personellen Ressourcen zu schaffen.

Mona Fuchs: „Eine stark wachsende Stadt wie München, in der immer wieder Zielkonflikte mit anderen Bedürfnissen der Flächennutzung auftreten, muss dem Naturschutz hohe Priorität einräumen. Deshalb stehen wir hier vor besonderen Herausforderungen: Wir brauchen nicht nur Konzepte zur Sicherung und Pflege des Naturerbes, sondern auch die Kompensation von Verlusten, die Aufwertung natürlicher Lebensräume, die Förderung des naturbewussten Handelns durch Umweltbildung und effizientere Kontrolle geltender Naturschutzregeln. All diese Ziele sind mit dem vorhandenen Personal nicht zu erreichen. Das geht nur mit mehr Fachleuten, ohne deren wichtige Arbeit der Naturschutz nicht den Stellenwert erlangen kann, den wir ihm in München verleihen wollen. Für das Münchner Stadtgebiet gehen aktuelle Schätzungen von 9000 bis 20000 Arten aus – der Münchner Stadtrat hat also eine erhebliche Verantwortung gegen das Artensterben vorzugehen!“

Der Antrag zur insektenfreundlicheren Pflege und Gestaltung der Grünflächen hat zum Ziel, das Nahrungsangebot für Bienen und andere Insekten zu verbessern. Hierzu sollen alle Grünflächen, inkl. des Straßenbegleitgrüns jährlich höchstens zweimal gemäht werden, damit sich Langgras- bzw. Blühwiesen entwickeln können.

Mona Fuchs: „Der Bestand von Insekten in Deutschland ist in den letzten 30 Jahren um mehr als 70 % zurückgegangen. Neben der zunehmenden Landschaftsversiegelung ist dafür auch die häufige Mahd von Wiesenflächen verantwortlich, die das Entstehen von arten- und blütenreichen Wiesen verhindert. Die Bürger*innen in Bayern haben im Jahr 2019 mit dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ eindrucksvoll verdeutlicht, dass sie von der Politik wirksame Maßnahmen für den Insektenschutz erwarten. Es ist daher nicht ausreichend nur einzelne Grünflächen seltener zu mähen, sondern es bedarf einer generellen Umkehr von Regel- und Ausnahmefall.“

Der fünfte Antrag beschäftigt sich damit in den städtischen Wäldern Flächen für potenzielle Naturwaldreservate zu identifizieren, die vom Menschen nicht bewirtschaftet werden und daher aufgrund ihres hohen Totholzantrags Lebensraum vor allem für viele seltene Käfer, Schmetterlinge und Pilze bieten.