Pressemitteilung | 10.05.2011

Große Koalition rettet Bieroligopol auf der Wiesn

P R E S S E M I T T E I L U N G

Große Koalition rettet Bieroligopol auf der Wiesn

Grünen-Stadtrat Dr. Florian Vogel hat sich erneut dafür eingesetzt, auch kleine Münchner Brauereien auf der Wiesn zuzulassen. In einem Änderungsantrag im heutigen Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit fordert Dr. Vogel, die Satzung des Oktoberfestes zu ändern und den kleinen Brauereien zu erlauben, ihre Produkte auf der Wiesen anzubieten. Bedauerlicherweise wurde der Antrag von SPD und CSU abgelehnt.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Dr. Vogel die Oligopolstellung der sechs Münchner Großbrauereien in einer Anfrage thematisiert. Die Antworten waren wenig überzeugend: Kleine Brauereien werden offensichtlich nicht zugelassen, weil sie klein sind, bisher nicht auf dem Oktoberfest ausschenken durften und nicht am Festzug teilgenommen haben.

Dr. Florian Vogel: „Die kleinen Münchner Brauereien – v.a. die Hausbrauereien – sind in ihrer Tradition tief in den Münchner Stadtvierteln verwurzelt und leisten einen wertvollen Beitrag zur Münchner Bierkultur. Im Gegensatz zu den sechs Münchner Großbrauereien, von denen vier zu internationalen Brauerei-Großkonzernen gehören, befindet sich ihre gesamte Produktions- und Vermarktungskette in München.

Geht man davon aus, dass kleine Brauereien und Brauerei-Gemeinschaften ihr Bier nicht in Großzelten, sondern beispielsweise an Verkaufsständen vermarkten, sind also sämtliche Voraussetzungen für die Schankzulassung auf der Wiesn gegeben: Die Brauereien haben ihren Produktionssitz in München und sind leistungsfähig, was die Produktion der benötigten Biermenge anbelangt. Bezüglich der Brautradition ergeben sich ebenfalls keine stichhaltigen Hinderungsgründe für eine Zulassung. Sie – wie in der Antwort auf unsere Stadtratsanfrage zu diesem Sachverhalt – von der Teilnahme an Festzügen und Kultursponsoring abhängig zu machen, scheint wenig stichhaltig.

Es widerspricht deshalb den elementarsten Grundregeln eines fairen Wettbewerbs, die kleinen Brauereien weiterhin von der Teilnahme am größten Volksfest ihrer Stadt auszuschließen.“