Stadträtin Anja Berger hat ein Gewaltschutzkonzept für geflüchtete Frauen in den Unterkünften der Stadt gefordert. Die Bekämpfung und Verhütung von Gewalt gegen Frauen, zu der sich Deutschland mit Unterzeichnung der Istanbulkonvention verpflichtet hat, erfordere besondere Schutzmaßnahmen für die sehr schutzbedürftige Zielgruppe geflüchteter Frauen zu ergreifen.
Anja Berger: „Der Schutz geflüchteter Frauen in Unterkünften
ist eine Pflichtaufgabe – am besten durch präventive Gewaltschutzkonzepte,
damit gewalttätige Übergriffe erst gar nicht stattfinden. Viele der Frauen in
Unterkünften haben schon Gewalt erfahren, im Heimatland oder auf der Flucht.
Häufig sind sie traumatisiert und trauen sich nicht, dies zu äußern, aus Angst
es würde ihr Verfahren negativ beeinflussen.
Gewaltschutz ist daher ausgesprochen differenziert zu betrachten, da die
Schutzbedürfnisse der einzelnen Zielgruppen unterschiedlich sind. So hat z.B.
die Männerunterkunft in der Pilgersheimerstraße andere Anforderungen an ein
solches Schutzkonzept als Gemeinschaftsunterkünfte oder eine Unterkunft für
geflüchtete Frauen. Deshalb müssen von vornherein die unterschiedlichen
Schutzbedürfnisse betrachtet werden, um entsprechend passende Maßnahmen
ergreifen zu können.“