Pressemitteilung | 18.03.2022

Geschlechtergerechtigkeit im Bereich Digitalisierung

Die Gleichstellung der Geschlechter in den digitalen Angeboten, Dienstleistungen und Einrichtungen der Stadt ist der Inhalt einer fünfteiligen Antragspakets der Fraktionen Die Grünen – Rosa Liste und SPD/Volt. Ziel ist es, mehr Frauen für die Arbeit im Bereich Digitalisierung zu gewinnen und die Genderperspektive im IT-Bereich der Stadt strukturell zu verankern.

Im Einzelnen befassen sich die Anträge mit

  • Maßnahmen zur Einstellung von mehr Frauen in der städtischen IT – durch Nachwuchsgewinnung, Förderung von Quereinsteigerinnen und der gezielten Förderung von weiblichem Führungskräftenachwuchs. Gendersensible Personalgewinnungsprogramme können beispielsweise die Ausbildung in Teilzeit beinhalten, die für Frauen* häufig attraktiver ist.
  • Geschlechtsspezifischen digitalen Bildungsangeboten, da Frauen* und Mädchen* in allen Altersgruppen aufgrund der rollenspezifischen Zuschreibungen seltener die Zielgruppe von digitalen Bildungsangeboten sind.
  • Der Etablierung von Genderkompetenz als fachlicher Kompetenz im IT-Referat. Dazu soll es verbindliche Fortbildungen für alle Führungskräfte sowohl im IT-Referat als auch beim städtischen Eigenbetrieb it@M geben und Genderkompetenz als Zielvereinbarung in Mitarbeitergespräche einfließen.
  • Der Berücksichtigung der Genderperspektive bei allen Maßnahmen und IT-Projekten im IT-Referat. Dazu sollen auf oberster Führungsebene sowie in den Fachdienststellen Verantwortliche benannt werden, die über die nötigen Fachkenntnisse für eine korrekte Gleichstellungsfolgenabschätzung verfügen und auf ausreichende Beteiligung aller Geschlechter achten – auch bei der Vergabe von Aufträgen und in der Zusammenarbeit mit Start-ups.
  • Der Bekämpfung digitaler Gewalt, die potentiell auch in den digitalen Angeboten der Stadt auftreten kann. Die Stadtverwaltung soll daher darstellen, an welchen Stellen digitale (im besonderen Maße auch geschlechtsspezifische) Gewalt sowohl innerhalb der Verwaltung für die Beschäftigten als auch bei den Angeboten für Bürger*innen vorkommen kann und Angebote schaffen, um ihre Mitarbeiter*innen im Erkennen von und im Umgang mit digitaler Gewalt zu schulen.

Stadträtin Judith Greif: „Unser Ziel ist Geschlechtergerechtigkeit in der gesamten Gesellschaft. Um dies im Bereich der Digitalisierung zu gewährleisten, brauchen wir auf allen Ebenen – und auch in den Führungspositionen – mehr Frauen. Hier besteht bei der Landeshauptstadt München noch großer Nachholbedarf. Die Stadt muss daher spezifische Angebot schaffen, um die Repräsentanz von Frauen im Bereich Digitalisierung zu erhöhen.“

Stadträtin Marion Lüttig: „Die Genderperspektive muss wie in allen gesellschaftlichen Sphären auch im IT-Bereich von Anfang an und strukturell mitgedacht werden, um Geschlechtergleichstellung zu erreichen. Dies kommt nicht von allein, sondern muss  durch entsprechende Schulungen und die Schaffung von Verantwortlichkeiten in den Referaten hergestellt werden.  Die Stadtverwaltung braucht außerdem ein Konzept, wie sie gezielt auf Frauen* und Mädchen* zugehen kann, um sie fit zu machen für den fortschreitenden Ausbau digitaler Angebote und Dienstleistungen.“