Fraktionsvorsitzender Dr. Florian Roth hat Kulturreferent Küppers aufgefordert, mit dem designierten Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker, Valery Gergiev, ein Gespräch über dessen politische Aktivitäten zu führen. Vom Verlauf des Gesprächs soll nach Auffassung Dr. Roths abhängen, ob Gergiev tatsächlich wie geplant seine Stelle als Chefdirigent antritt oder ob die Stadt nach Wegen sucht, wie der Vertrag aufgelöst werden könnte. Gergiev hatte gemeinsam mit zahlreichen anderen russischen Künstlern und Kulturschaffenden in einer Solidaritätsadresse an Vladimir Putin erklärt, „dass wir die Position des Präsidenten der Russischen Föderation zur Ukraine und der Krim unterstützen.“
Dr. Florian Roth: „Offene Unterstützung für völkerrechtswidrige Annexionspolitik ist keine Haltung, die die Stadt München bei einem ihrer wichtigsten kulturpolitischen Repräsentanten akzeptieren könnte. Wenn sich herausstellt, dass Herr Gergiev diese Solidaritätsadresse tatsächlich unterschrieben hat und dieses Vorgehen unverändert für richtig hält, ist er als Chefdirigent unserer Philharmoniker untragbar geworden. Wer sich nach den fragwürdigen Erklärungen Gergievs zu Putins homophober Gesetzgebung ein wenig Zurückhaltung und Fingerspitzengefühl erwartet hatte, sieht sich getäuscht. Anscheinend ist Herr Gergiev nicht willens und in der Lage, sich ein wenig in die Mentalität der Stadt einzufühlen, die er demnächst auf internationalem Parkett vertreten soll. Damit ist er für die Stelle des Chefdirigenten der Philharmoniker ungeeignet.“