Pressemitteilung | 25.02.2022

Gergiev muss jetzt Farbe bekennen

Grünen-Fraktionschef Dr. Florian Roth hat Oberbürgermeister Reiter für dessen deutliche Worte gegenüber Valery Gergiev gedankt. Wie zuvor bereits von Roth vorgeschlagen, hat OB Reiter den Chefdirigenten der Münchner Philharmoniker aufgefordert, klar gegen den russischen Angriff auf die Ukraine Stellung zu beziehen.
Dr. Florian Roth: „Der Chefdirigent der Münchner Philharmoniker ist ein Repräsentant unserer Stadt. Diese Stellung erfordert in einem durchaus weit zu fassenden Rahmen auch politische Zuverlässigkeit und die Bereitschaft, freiheitlich-demokratische Werte und das friedliche Zusammenleben der Völker auf der Basis des Völkerrechts nicht offen zu missachten. Leider hat Herr Gergiev in der Vergangenheit schon mehrfach Anlass zu der Befürchtung geboten, dass ihm die Freundschaft zum russischen Präsidenten im Zweifelsfall wichtiger ist als diese Werte. Er hat sich mehrmals in den Dienst der Propaganda von Wladimir Putin gestellt, beispielsweise 2008 bei einem Siegeskonzert nach dem Krieg Russlands gegen Georgien, 2014 durch die Unterzeichnung eines offenen Briefes, in dem die völkerrechtswidrige Annexion der Krim begrüßt wurde und 2016, als er im syrischen Palmyra mit dem Mariinski-Orchester bei einem Konzert aus Anlass der Eroberung dieser Stadt durch syrische und russische Truppen auftrat.
Aus diesem Grund haben Die Grünen – Rosa Liste bereits bei der letzten Vertragsverlängerung 2018 Herrn Gergiev die Zustimmung verweigert, leider war diese Position bei den anderen großen Fraktionen damals nicht mehrheitsfähig.
In der gegenwärtigen Lage ist es einfach undenkbar, dass an der Spitze unserer Philharmoniker jemand steht, der den Überfall auf die Ukraine in irgendeiner Weise rechtfertigt und sich nicht klar davon distanziert.“