Pressemitteilung | 14.09.2023

Gemeinwohlbilanzen für die Stadt und ihre Tochtergesellschaften

„Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl“ heißt es in Art. 151 der Bayerischen Verfassung. Doch wie steht es um die Verwirklichung dieser Norm? Die Bewegung der Gemeinwohlökonomie (GWÖ) hat eine Matrix entwickelt, mit deren Hilfe sowohl Unternehmen als auch kommunale Verwaltungen Gemeinwohlbilanzen erstellen können. Sie ermöglicht die umfassende Dokumentation der Gemeinwohlorientierung einer Organisation auf der Grundlage allgemein anerkannter Werte wie Menschenwürde, soziale Gerechtigkeit, ökologischer Nachhaltigkeit und Transparenz. Dabei werden alle Bezugsgruppen von den Lieferant*innen über die Mitarbeitenden bis zum gesellschaftlichen Umfeld betrachtet. Die Bestandsaufnahme liefert Ansatzpunkte zur Verbesserung der jeweiligen Bereiche.

Die Grünen – Rosa Liste beantragen gemeinsam mit ihrer Partnerin SPD/Volt, an drei städtischen Institutionen – dem Tierpark Hellabrunn, dem Kreisverwaltungsreferat und der Münchner Volkshochschule Gemeinwohlbilanzen zu erstellen. Auf der Grundlage der dabei gemachten Erfahrungen soll diese Bilanzierung dann auf weitere städtische Einrichtungen ausgedehnt werden.

 Stadträtin Julia Post: „Eine Gemeinwohlbilanz bildet parallel zur finanziellen Bilanz zentrale Werte unseres Zusammenlebens ab: Die Bewahrung der Menschenwürde, Solidarität, Klima- und Umweltschutz sowie transparente und demokratische Strukturen. Ohnehin müssen größere Unternehmen nach den neuen Standards der EU ihre Berichterstattung über Nachhaltigkeitsaspekte ihrer Tätigkeit ab 2024 ausweiten. Die Einführung von Gemeinwohlbilanzen erleichtert die Umsetzung der gewachsenen Anforderungen. So kann München eine Vorreiterrolle für ökologisch nachhaltiges, sozial gerechtes und transparentes Wirtschaften einnehmen.“