Pressemitteilung | 10.02.2015

Für mehr Klarheit und Expertise im Gasteig –Diskurs

Die grün-rosa Rathausfraktion erstellt einen Fragenkatalog zum Thema Gasteig-Sanierung und fordert schnellstmöglich ein Expertenhearing. Neben der Bayerischen Architektenkammer, der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau und den Lehrstühlen für Architektur und Baukonstruktion der TU München sollen auch Spezialisten aus den Bereichen Brandschutz und Akustik zu Wort kommen.

(München) Die beiden ranghöchsten Repräsentanten Bayerns und Münchens haben in Sachen Gasteig entschieden – nur was? Während der Kulturreferent der SPD davon spricht alle Varianten von Sanierung bis Entkernung zu prüfen, wiederholt der kulturpolitische Sprecher der CSU mantraartig, dass im Gasteig ein ganz neuer Konzertsaal entstehen solle; und jetzt hat sich auch noch Staatsminister Spaenle eingeschaltet, der nun doch wieder von Neubau spricht – unter bestimmten Umständen, natürlich.

Die Bürgerinnen und Bürger sind verwirrt. Die völlig überrumpelte Kommunalpolitik ist es ebenso. Die Fraktion Die Grünen – rosa liste will nun Licht ins Dunkel bringen und hat einen Fragenkatalog entwickelt. Außerdem fordert sie, dass möglichst bald ein Expertenhearing stattfindet.

Im Kulturausschuss hatten wir bereits einen Bericht zum Thema Gasteig gefordert. Die Informationen waren dann allerdings ebenso dünn wie widersprüchlich“, so Dr. Florian Roth, Fraktionsvorsitzender der Grünen – rosa liste. „ Es ist im Grunde alles unklar: Keiner weiß so recht, was da überhaupt entschieden wurde und wie es zu der Entscheidung kam. Außerdem ist es extrem unglücklich, wie der Entscheidungsprozess gelaufen ist. Warum wurden z.B. alle beteiligten Gremien, wie der Aufsichtsrat des Gasteig oder der Philharmonische Rat, ausgelassen? Hat man das Symphonieorchester und die privaten Veranstalter im Vorfeld befragt? Auch die Rahmenbedingungen für das ganze Bauprojekt sind völlig nebulös. Wie ist die Finanzierung geregelt? Wie lange wird der Umbau voraussichtlich brauchen, und was geschieht in der Zwischenzeit mit den Orchestern und den Anwohnern?“

Im Grunde hätten Reiter und Seehofer diese Fragen im Vorfeld klären und das Entschlussverfahren demokratischer und transparenter gestalten müssen. Das grün-rosa Bündnis will den Gasteig-Diskurs jetzt, wenigstens im Nachhinein, auf eine seriösere Ebene heben. Sachverständige aus den Bereichen Architektur, Bauplanung und Brandschutz sollen gemeinsam mit Akustikexperten nach der bestmöglichen Perspektive für das international renommierte Konzerthaus suchen.

Es ist höchste Zeit, dass beim weiteren Vorgehen endlich Spezialisten zu Wort kommen“, sagt Herbert Danner, baupolitischer Sprecher der Fraktion. „Außerdem darf die Stadt nicht länger unmittelbar Beteiligte außen vor und die Münchnerinnen und Münchner im Dunkeln lassen.“