Für ein durchgehendes taktiles Leitsystem in der Fußgängerzone

Antrag

Die Stadtverwaltung und insbesondere das Baureferat werden beauftragt, im Rahmen von Bau- und Ausbesserungsmaßnahmen ein durchgehendes Taktiles Leitsystem mit Rippen- und Noppenplatten zu installieren und das bestehende Leitsystem zeitgemäß weiterzuentwickeln. Dabei sollen besonders die Zuwegung zu den ÖPNV-Haltestellen, das Neue Rathaus, das Alte Rathaus und die Polizei in der Ettstraße berücksichtigt werden.

Um den Aufwand gering zu halten, soll dabei auch geprüft werden, ob das Leitsystem weitgehend dort installiert werden kann, wo sich aktuell die kleinpflastrigen Abwasserrinnen befinden. Dabei muss sichergestellt werden, dass das Regenwasser weiter abfließen kann, ohne dass die neuen Bodenindikatoren bei Regen komplett unter Wasser stehen.

Begründung:

Taktile Leitsysteme dienen Menschen, die blind oder stark sehbehindert sind, dazu, sich selbstständig im öffentlichen Raum orientieren und bewegen zu können.

Anders als in der Sendlinger Straße und am Sendlinger-Tor-Platz verfügt die Fußgängerzone im Bereich Marienplatz, Kaufinger- und Neuhauser Straße sowie am Stachus noch über kleinpflastrige Streifen, die als Leitsystem genutzt werden.

Diese entsprechen zwar der geltenden Norm, funktionieren im aktuellen Zustand für Nutzer*innen, die sich mit einem Langstock orientieren, mehr schlecht als recht:

Der Höhenkontrast ist zu gering und damit schlecht ertastbar. Steine, die sich lockern, werden zu einer gefährlichen Stolperfalle. Die Rinnen sind nicht durchgehend, sondern immer wieder unterbrochen bzw. um mehrere Meter versetzt. Bei Regen verwandeln sie sich zu Regenabflussrinnen – was auch ihrer grundlegenden Zweckbestimmung entspricht – Menschen mit starker Sehbehinderung aber unmittelbar in Pfützen führt.

Ziel muss es daher sein, die Fußgängerzone dem Standard der Sendlinger Straße anzupassen und die Barrierefreiheit dauerhaft und zeitnah zu verbessern.