P R E S S E M I T T E I L U N G
Aus der Presse musste der Münchner Stadtrat heute entnehmen, dass der Freistaat seine Planungen für den 2. S-Bahn-Tunnel im Abschnitt Haidhausen erneut über den Haufen geworfen hat und nun eine völlig neue Variante verfolgt: „Haidhausen 3“ verzichtet auf die Anbindung nach Giesing und zieht eine weite Schleife unter Haidhausen.
Stadträtin Sabine Nallinger bezeichnete das Vorgehen des Freistaats als „Brüskierung des Stadtrats“ und bat Oberbürgermeister Ude, beim Freistaat auf bessere Kooperation und Abstimmung der Pläne zu drängen. Sabine Nallinger: „Die Stadt wird bei der S-Bahn-Planung anscheinend nicht mehr als Partner sondern nur noch als unmündiger Befehlsempfänger betrachtet, den man vor vollendete Tatsachen stellen kann. Ich fordere den Freistaat auf, das nächste Woche im Stadtrat geplante Hearing ernst zu nehmen und dazu zu nutzen, das Chaos bei den Planungen zu beenden. Jetzt müssen endlich die vollständigen Pläne auf den Tisch – inklusive der Betriebskonzepte.
Heute bereits einen Baubeginn zu nennen sei unseriös, so Nallinger, da die Dauer des Planfeststellungsverfahrens ebenso unklar sei wie die Brandschutzsituation und die Lage der von den jahrelangen Bauarbeiten betroffenen Bürgerinnen und Bürgern. Ein Baubeginn 2010 bedeute, dass der erste Bauabschnitt begonnen werde, wenn der dritte noch mitten in der Planung sei.
Sabine Nallinger: „Immerhin hat der Freistaat nach achtjähriger Planungszeit eingesehen, dass es sinnvoll ist, den Ostbahnhof an die Flughafentrasse anzubinden. Die Kostenersparnis kann allerdings auch mit dieser Variante nur erreicht werden, indem die Planungen massiv abgespeckt werden und ein ganzer Ast der S-Bahn einfach gestrichen wird. Aber offensichtlich ist noch lange keine verbindliche Planung in Sicht. Der Freistaat muss das Gestopsel bei der S-Bahn jetzt beenden und gemeinsam mit der Stadt die beste Lösung verwirklichen. Sonst wird München auch 2018 noch keine zweite S-Bahn-Stammstrecke durch die Innenstadt haben.“