P R E S S E M I T T E I L U N G 20. Dezember 2019 |
In einem gemeinsamen Antrag setzen sich die Stadtratsfraktionen von SPD, CSU, Grüne – Rosa Liste, FDP und ÖDP/Linke für einen verstärkten Schutz von LGBTIQ*-Geflüchteten[1] in Bayern ein.
Zu diesem Zweck beantragen die Fraktionen die Unterstützung einer entsprechenden Petition an den Bayerischen Landtag und bitten OB Reiter, sich bei der Staatsregierung für eine Unterbringung von Geflüchteten aus dieser Personengruppe in München einzusetzen. Für die notwendige geschützte Unterbringung und Beratung soll die Stadt München in Kooperation mit den entsprechenden lokalen Trägern sorgen und die entsprechenden Mittel zur Verfügung stellen.
Dominik Krause, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen – Rosa Liste, begründete die interfraktionelle Initiative mit der oft sehr schwierigen und teilweise sogar existenzbedrohenden Situation von LGBTIQ*-Geflüchteten in ländlichen Regionen, wo ihnen meist keinerlei Unterstützung und Beratung zur Verfügung stehe.
Dominik Krause: „Anders als in anderen Bundesländern werden LGBTIQ*-Geflüchtete in Bayern nicht als besonders gefährdete Gruppe eingestuft und in ganz normalen Flüchtlingsunterkünften untergebracht. Dort sind sie häufig Diskriminierungen und traumatisierender Gewalt von anderen Mitbewohnern ausgesetzt. Wenn die Opfer dann ihre Verlegung in eine andere Unterkunft beantragen, landen sie häufig in sehr ländlich geprägten Gegenden, wo sie völlig isoliert sind.
In München gibt es dagegen eine relativ gute Struktur an Unterstützungs- und Beratungsleistungen für LGBTIQ*-Geflüchtete, und die Stadt ist in der Lage, sie geschützt unterzubringen. Die starke öffentliche Präsenz der Münchner LGBTIQ*-Szene in München kann LGBTIQ*-Geflüchteten außerdem ein Gefühl von Sicherheit und Akzeptanz geben – eine wichtige Voraussetzung für soziale Kontakte und Integration.“
[1] LGBTIQ* = Lesbisch, schwul (gay), bisexuell, transgender, intersexuell, queer. Das Sternchen steht für alle, die sich keiner dieser Kategorien zugehörig fühlen.