Antrag
Flaniermeile und Altstadtquerung
Der Stadtrat möge beschließen:
Neugestaltung des Öffentlichen Raumes zwischen Odeonsplatz, Marienplatz Rindermarkt und Tal – Radverkehr als Verkehrsmittel ernst nehmen
1. Für die optimale Gestaltung einer Fußgängerzone zwischen Rindermarkt bzw. Marienplatz und Max-Josephs-Platz bzw Odeonsplatz wird ein Workshop mit externen Fachleuten veranstaltet, die über entsprechende Erfahrungen mit Fußgängerzonen mit hohen Mengen an Fuß- und Radverkehr verfügen.
2. Die Verwaltung wird beauftragt bei der geforderten Lösung aus einem Guss nicht nur eine durchgängige Fußgängerzone vom Odeonsplatz bis zum Marienplatz bzw. Rindermarkt zu untersuchen, sondern dem Stadtrat auch einen Vorschlag zu unterbreiten, der zwischen dem Odeonsplatz und dem Max-Josephs-Platz eine Fahrradstraße (ohne Kfz-Verkehr, Tempolimit 20 km/h) vorsieht.
Begründung
Zu 1:
Die Erfahrungen im Bereich der Residenzpost haben gezeigt, dass in einer Fußgängerzone mit eindeutiger Separierung von Fuß- und Radverkehr die Radfahrerinnen und Radfahrer auf ein Vorrecht pochen, das in einer Fußgängerzone nicht gegeben ist. Weitere Möglichkeiten sind eine sogenannte „weiche Separierung“ oder eine völlig gleichartige Fläche zu schaffen. Eine gelungene funktionale Gestaltung ist dann gegeben, wenn der Radverkehr über die Gestaltung des Pflasters und das Mobilar im Straßenraum kanalisiert wird. Für diese schwierige Gestaltungsaufgabe ist der Rat von externen Fachleuten hilfreich.
Zu 2:
Die Nord-Süd-Querung der Altstadt ist von elementarer Bedeutung für den Radverkehr in München. In der Residenzstraße werden täglich über 10.000 Radfahrerinnen und Radfahrer gezählt. Bei einer durchgehenden Fußgängerzone vom Odeonsplatz zum Rindermarkt müsste der Radverkehr auf einer Länge von 800 m mit deutlich reduzierter Geschwindigkeit unterwegs sein.
Während es südlich des Max-Josephs-Platzes eine bereits von Bündnis 90/Die Grünen – rosa liste beantragte und noch zu optimierende Entlastungsstrecke über die Sparkassenstraße gibt bzw. geben kann, ist die Verbindung vom Max-Josephs-Platz zum Odeonsplatz für den Radverkehr ohne attraktive Alternative.
Den Fußgängerinnen und Fußgängern steht bereits in 50 bis 100 m Entfernung die Theatinerstraße als reine Fußgängerzone zur Verfügung. In der Residenzstraße zwischen Max-Josephs-Platz und Odeonsplatz sind deutlich weniger Fußgänger unterwegs als im südlichen Abschnitt. Hinzu kommt, dass sich in der Residenzstraße nur auf der Westseite Läden befinden. Fußgänger bewegen sich hier daher meist im Längsverkehr und queren selten, so dass ein ca. 4 m breiter asphaltierter Mittelbereich hier verträglich angeordnet werden könnte ohne die Qualität für den Fußverkehr übermäßig zu beeinträchtigen. Ein niedriger Bordstein dürfte hier gestalterisch befriedigen und zur Geschwindigkeitsdämpfung beitragen.
Fraktion Die Grünen – rosa liste
Initiative:
Paul Bickelbacher
Sabine Nallinger