Pressemitteilung | 04.07.2023

Fiese Drogen im Glas: Kampagne gegen K.o.-Tropfen

Jede 3. Frau erlebt in ihrem Leben sexualisierte oder körperliche Gewalt. Und etwa 85 % der Betroffenen erstatten keine Anzeige – teils aus Scham oder aus Angst, dass ihnen nicht geglaubt wird. Dabei spielen auch sogenannte K.o.-Tropfen eine Rolle, die den Opfern unbemerkt über ein Getränk verabreicht werden. Wer ihnen zum Opfer fällt, verliert große Teile seiner Bewegungs- und Handlungsmöglichkeiten bis zur Bewusstlosigkeit – ein Zustand, der von den Tätern häufig zu sexuellen Handlungen ausgenutzt wird. 57 Fälle hat das Polizeipräsidium München im Jahr 2021 registriert – und die Dunkelziffer ist hoch, denn die verwendeten Substanzen sind nach einigen Stunden nicht mehr im Körper nachzuweisen.

Um den Schutz junger Menschen vor solchen Übergriffen zu erhöhen, gibt es in München bereits eine Reihe von Maßnahmen, die jedoch noch zu wenig bekannt sind. Der Bildungsausschuss wird daher in seiner morgigen Sitzung über eine Informationskampagne beraten, in der die einzelnen Angebote gebündelt an weiterführenden Schulen bekannt gemacht werden sollen, um Schüler*innen, Lehrkräfte und Eltern mit Flyern, Postkarten, Plakaten, Elternabenden und Fortbildungen für das Thema zu sensibilisieren.

Stadträtin Anja Berger: „Opfer von K.o.-Tropfen werden vor allem junge Frauen, denen sie sowohl bei privaten Festen als auch in Clubs und Diskotheken verabreicht werden. Der Verlust der Eigenkontrolle über mehrere Stunden führt dazu, dass sie leichte Opfer von sexuellen Übergriffen oder ausgeraubt werden. Erst nach vielen Stunden kommt die Erinnerung zurück, wobei es dann oft zu spät ist, die Substanzen nachzuweisen. Es ist daher dringend geboten, noch besser über K.o. – Tropfen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen aufzuklären.“