Pressemitteilung | 28.02.2013

Erklärung zum Konflikt über den Bau einer Tiefgarage am Josephsplatz

Erklärung zum Konflikt über den Bau einer Tiefgarage am Josephsplatz

Die Auseinandersetzung um den Bau einer Anwohner-Tiefgarage am Josephsplatz und die dafür notwendigen Baumfällungen lässt natürlich auch die grün-rosa Fraktion nicht unberührt. Wer sich für den Schutz von Bäumen einsetzt, kann mit der grundsätzlichen Sympathie der Grünen rechnen. Das ersetzt aber nicht die sorgfältige Abwägung im Einzelfall. Nach nochmaliger intensiver Beratung halten die grün-rosa Stadträtinnen und Stadträte den Bau dieser Tiefgarage für sinnvoll und die damit verbundenen Baumfällungen für vertretbar.
Stadträtin Sabine Krieger, die selbst seit vielen Jahren in der Gegend des Josephsplatz wohnt (und keine Autofahrerin ist), begründet die grüne Position:

„Die Fraktion Die Grünen – Rosa Liste steht zu ihrem Beschluss zum Bau einer Anwohnertiefgarage am Josephsplatz. Denn nach dem Bau werden 75 Stellplätze auf der Oberfläche wegfallen und es wird mehr Aufenthaltsqualität und Platz für die Menschen im Viertel entstehen – auch durch eine Verschmälerung der Hiltenspergerstraße. Der Spielplatz wird wiederhergestellt. Die gleiche Anzahl an Bäumen wird wieder gepflanzt.
Dass die alten Bäume jetzt wohl endgültig weg müssen, bedauern wir sehr. Aber die Tiefgarage lässt sich auf Grund eines Notbrunnens nicht verschieben und in der jetzigen Lage müssten Wurzeln und Krone um die Hälfte gekappt werden. Damit ist die Standsicherheit nicht mehr gewährleistet. Auch eine mögliche Verpflanzung der Bäume wie am Platz der Opfer des Nationalsozialismus ist laut Baureferat nicht möglich.
Natürlich – die ideale Lösung wäre es, den Autoverkehr im Viertel zu begrenzen. Doch offensichtlich ist der Besitz eines Autos trotz bester öffentlicher Verkehrsanbindung immer noch so attraktiv, dass viele Anwohner am und um den Josephsplatz herum nicht auf das Auto verzichten wollen. Deswegen gibt es in diesem dicht besiedelten Viertel deutlich weniger Parkplätze als Anwohnerautos, die dann vor allem abends auf den Gehsteigen herumstehen. Ist das die Aufenthaltsqualität, die wir im Viertel haben wollen für die Alten, die Familien und die Kinder?
Der Preis für mehr Aufenthaltsqualität am Josephsplatz ist der Bau der Anwohnertiefgarage, die seit Jahren im Viertel mehrheitlich gefordert wird. Denn der Bedarf ist da, er wurde auch nach der Einführung des Parkraummanagements vom Planungsreferat als hoch ermittelt. Und auch die jüngste Umfrage der Park & Ride GmbH ergab, dass 190 Plätze sofort hätten vermietet werden können. Die Garage wird auch endlich Abstellmöglichkeiten für Carsharing schaffen.“