Antrag | 09.11.2022

Erinnerungsarbeit verstärken – rechtsextreme Gewalt in München aufarbeiten

Das Kulturreferat wird gebeten, die bereits intensive im Institut für Stadtgeschichte und Erinnerungskultur situierte Erinnerungsarbeit insbesondere in den Themenbereichen rechtsextreme Gewalt in München und Digital Memory (digitale stadtgeschichtliche Angebote) weiter auszubauen und die zum Eckdatenbeschluss angemeldeten Finanzmittel (KULT Nr. 22) für den Haushalt 2023 anzumelden.

Begründung:
München stellt sich seiner besonderen Verantwortung als Ort politisch motivierter Gewalt von den 1920er Jahren bis in die Gegenwart. Dies betrifft nicht nur die Fememorde und Attentate der frühen Weimarer Jahre, sondern auch terroristische Übergriffe der Nachkriegszeit (wie z.B. den Brandanschlag der faschistischen „Gruppe Ludwig“ am 7.1.1984 auf die Diskothek Liverpool).
Hier geht es auch darum, Kontinuitäten herauszuarbeiten, Netzwerke aufzuzeigen und eine überregionale Perspektive einzunehmen.
Des Weiteren sollte die digitale stadtgeschichtliche Arbeit (u.a. Digital Memory) gestärkt werden, um vor allem die nachwachsenden Generationen für den historischen Diskurs zu gewinnen. Ein Beispiel sind die verschiedenen Module des Projekts #LastSeen, das auf verschiedenen Ebenen und mit innovativen Formaten die stadtgesellschaftliche Auseinandersetzung mit der (Lokal-)Geschichte der Deportationen anregt und unterstützt (https://lastseen.arolsen-archives.org). Ein anderes Beispiel ist ein geplantes integriertes Web-Angebot zum Umgang mit historisch belasteten Straßennamen. Hier soll der gesamte stadtgesellschaftliche, wissenschaftliche und politische Diskurs auf einer kartenbasierten Web-Anwendung transparent und nachvollziehbar gemacht werden.
Für all die Aufgaben sollen weitere Ressourcen beim Institut für Stadtgeschichte und Erinnerungskultur zur Verfügung, sodass hier die Ressourcen aufgestockt werden müssen.

Fraktion Die Grünen – Rosa ListeSPD/Volt-Fraktion
Dr. Florian Roth
David Süß
Mona Fuchs
Marion Lüttig
Angelika Pilz-Strasser
Thomas Niederbühl
Julia Schönfeld-Knor
Roland Hefter
Klaus Peter Rupp
Kathrin Abele
Lars Mentrup