Antrag | 20.04.2018

Einsatz von schonenden geophysikalischen Untersuchungsmethoden beim Aufspüren und Räumen von Kampfmitteln in Grünflächen

Antrag

Die LH München verpflichtet sich bei allen Kampfmitteluntersuchungen eine baum- und umweltschonende Gefährdungseinschätzung mittels geophysikalischer Feststellungsmethoden vorzunehmen. Im erhärteten Verdachtsfall nach einer ersten Messung ist bei geplanten Eingriffen in wertvollen Baumbestand zwingend die Untere Naturschutzbehörde einzuschalten.

 

Begründung:
Bei vielen neu zu erschließenden Baugebieten konnte sich über viele Jahre ein wertvoller Baumbestand und vielfältige Vegetation entwickeln. Um diesen Baumbestand zu schützen und auch in zukünftige Bauvorhaben integrieren zu können muss ein sorgsamer und nachhaltiger Umgang mit Grünflächen, auch schon in der Vorbereitung zur eigentlichen Nutzung gewährleistet sein.
Aus diesem Grund sollte auch die Räumung von Kampfmitteln umwelt- und vor allem baumschonend vorgenommen werden – insbesondere dann, wenn auf den bestehenden Grünflächen keine Boden versiegelt werden soll. Bei vorliegenden Kampfmittelverdachtsfällen muss sowohl die Erkundung als auch die Entmunitionierung umweltverträglich ausgeführt werden, ohne dabei dem übergeordneten Schutz von Leib und Leben weniger gerecht zu werden.
Dies kann auf angemessene Weise durch den Einsatz von geophysikalischen Feststellungsverfahren geschehen. Eine Rodung von Bäumen müsste nur vorgenommen werden, wenn die Kontamination mit Kampfmitteln nachweislich vorläge. Durch den Erhalt des alten Baumbestandes kann das Stadtklima nachhaltig verbessert und die Lebensqualität der Bewohner im unmittelbaren Umfeld gehoben werden.
In den letzten Jahren wurde bei Kampfmittelverdachtsflächen wiederholt massiv in wertvollen Baumbestand eingegriffen, sowohl bei der Baugrundvorbereitung neuer Siedlungsgebiete, als auch bei Flächenvorbereitungen neuer Grünflächen.
Aktuell sind z. B Kampfmittelräumungen auf dem Gelände der Bayernkaserne sowie auf der Fläche einer neuen Grünanlage „Am Oberwiesenfeld“ im Gespräch. Um hier den Eingriff in den Baumbestand zu minimieren, sind die Vorteile einer zerstörungsfreien geophysikalischen Untersuchung optimal zu nutzen.
Wir bitten, wie in der Geschäftsordnung des Stadtrates vorgesehen, um eine fristgemäße Bearbeitung unseres Antrages.

Fraktion Die Grünen-rosa liste
Initiative:
Sabine Krieger, Herbert Danner, Anna Hanusch, Dominik Krause, Jutta Koller, Katrin Habenschaden.
Mitglieder des Stadtrates