Der Alte Botanische Garten hat in den vergangenen Monaten verstärkt schlechte Presse bekommen. Viele Menschen fühlen sich hier nicht mehr wohl. Am Dienstag werden im Kreisverwaltungsausschuss des Stadtrates nun die Weichen dafür gestellt, die Situation vor Ort besser zu machen. Der Park soll sicherer und durch verschiedene neue Angebote für unterschiedliche Nutzer*innengruppen attraktiver gemacht werden.
Im Rahmen der Task Force Bahnhofsviertel ist bereits einiges geschehen. So wurde das Gebüsch im Parkbereich ausgedünnt und eine LED-Beleuchtung angebracht. Noch wichtiger sind Ideen, wie die Grünfläche – eine der wenigen in der Maxvorstadt – belebt werden kann. Voraussichtlich im Juli wird auf den befestigten Flächen ein alkoholfreier Biergarten, der vom Park Café betrieben wird, eröffnet werden. Auch ein mobiler Eisverkäufer darf bald im Park seine Runden drehen.
Außerdem wird es am Karl-Stützel-Platz künftig sportlicher zugehen. Bislang ist der Platz gegenüber des Luisengymnasiums eher verwaist. Rund um die 30 Meter hohe Ringskulptur von Mauro Staccioli hält sich kaum jemand auf. Hier sollen eine Streetball- und eine Skateanlage entstehen. Weiter hinten im Park wird es ein Naturrasen-Spielfeld und das Angebot einer Silent-Disco geben.
Die Fraktion Die Grünen – Rosa Liste und auch grüne Stadtviertelpolitiker*innen begrüßen, dass für den Alten Botanischen Garten nun ein Neustart gewagt wird. Zusätzlich zu den bereits von der Stadtverwaltung vorgeschlagenen Maßnahmen setzt sich die Fraktion dafür ein, im dortigen Umfeld Flächen zu errichten, auf denen Jugendliche legal Graffiti sprühen können. Zudem muss – weil durch den neuen Biergarten mehr Gastronomie in den Park kommt – eine kostenlose Toilettenanlage errichtet werden.
Wichtig ist der Fraktion Die Grünen – Rosa Liste dabei aber auch, dass marginalisierte Gruppen nicht verdrängt werden, sondern dass der neue Alte Botanische Garten ein Ort wird, den verschiedene Menschen konfliktfrei parallel nutzen können.
Clara Nitsche, stellvertretende Fraktionsvorsitzende: „Wir arbeiten seit Jahren an Ideen, wie man den Alten Botanischen Garten besser machen kann – jetzt passiert endlich etwas. Neue Angebote wie der Skatepark sollten dabei unbedingt zusammen mit den Nutzer*innengruppen erarbeitet werden, damit diese an die Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst werden. Wichtig ist uns außerdem, dass keine marginalisierten Gruppen verdrängt werden, sondern dass der Alte Botanische Garten ein Platz für alle Menschen bleibt.“
Svenja Jarchow, Vorsitzende des Bezirksausschuss Maxvorstadt: „Der Karl-Stützel-Platz ist ein Eingangstor in die Stadt, aber bislang kein Ort, um sich aufzuhalten. Durch die neuen Pläne kann hier eine tolle Belebung stattfinden. Ich hoffe, dass auch die Zusammenarbeit mit der dortigen Schule gut funktioniert. Schade finde ich, dass die Tischtennisplatten im Alten Botanischen Garten abgebaut wurden, für diese haben wir lange gekämpft und sie wurden auch gut angenommen. Zumindest wird es stattdessen ein kleines Fußballfeld geben.“