Antrag | 28.06.2022

Eine Schule für alle – Erste reformpädagogische Modellschule für München!

Die Landeshauptstadt München erarbeitet eine Konzeption für eine konkrete, zeitgemäße Ausgestaltung einer reformpädagogischen Schule für München, in der alle Kinder gemeinsam bis zu ihrem Abschluss lernen können. Diese Schule in öffentlicher städtischer Trägerschaft soll allen Münchner Kindern zugänglich sein.

Mit dieser Konzeption beantragt die Landeshauptstadt München beim Freistaat Bayern die Durchführung eines Schulversuchs, um neue Organisationsformen für Unterricht und Erziehung einschließlich einer neuen Schulart und wesentliche inhaltliche Änderungen zu erproben.

Begründung:

Eine reformpädagogische Modellschule in städtischer Trägerschaft in München wäre ein bemerkenswertes Aushängeschild für München und Bayern. Darüber hinaus stellt diese Modellschule die enorme Chance dar, durch Differenzierung und individuelle Förderung, eine Alternative zum mehrgliedrigen Schulsystem zu entwickeln und auf diese Weise modernere, am Kind orientiertere Formen von Pädagogik zu erproben.

Diese Reformschule in der Schulstadt München würde belegen, dass eine andere Pädagogik auch in öffentlicher Verantwortung verwirklicht werden kann. Darüber hinaus können sinnvolle und wichtige Antworten gefunden werden, auf die gesellschaftlichen Herausforderungen unsere Zeit; wie etwa Bildungsgerechtigkeit, Integration und Inklusion.

Wichtige Elemente einer solchen Reformschule wären:

  • Gemeinsame Entwicklungs- und Schulzeit von Klasse 0 (3-6 Jährige) bis zu verschiedenen weiterführenden Abschlüssen
  • Innovative Unterrichtsformen (z.B. Klassen- und fächerübergreifender Unterricht, Projektarbeit, Freiarbeit, Epochenunterricht, rhythmisierte Ganztagsschule, Phasen statt 45 Minuten-Unterrichtseinheiten)
  • Lehrkräfte als Lernbegleiter*innen
  • Eine Lernkultur mit dem Leitbild des kompetenten und starken Kindes
  • Verschiedene Formen der Individualisierung des Lernprozesses
  • Ermöglichung von altersgemischten Gruppen
  • Individuelle Leistungsbeurteilung
  • Kein Sitzenbleiben
  • Schule als Lebensort, Öffnung in den Stadtteil, demokratische Schule
  • außerschulische Kooperationspartner auf Augenhöhe mit einbeziehen
  • Schulsozialarbeit als wichtige Säule, ebenso externe Partner aus der Jugendhilfe
  • Interkulturelles und inklusives Lernen und Gemeinschaft
  • Stärkung der Eigenverantwortung (eigenverantwortetes Budget und z.T. eigenverantwortete Bewerbungs- und Einstellungsverfahren)
  • Begleitende wissenschaftliche Evaluation

Die Modellschule München soll eine echte Schule der Vielfalt werden, die die Heterogenität der Schüler*innen als Chance begreift und nutzt. Schulprojekte, Reformschulen und auch Gemeinschaftsschule in anderen Bundesländern zeigen, dass alle Schüler*innen gemeinsam lernen können und sich dabei gegenseitig unterstützen. Damit sind beispielsweise Kinder mit Körperbehinderungen genauso gemeint wie Kinder mit Förderbedarf sozial-emotionale Entwicklung, im Bereich Lernen oder geistiger Entwicklung, Kinder mit Sinnesbehinderungen und sogenannte normalbegabte Kinder. Gleiches gilt für die Herkunft der Schüler*innen und unterschiedliche kulturelle Hintergründe. Ein barrierefreies Gebäude ist bei dieser Reformschule eine Selbstverständlichkeit.

Fraktion Die Grünen – Rosa ListeSPD/Volt-Fraktion
Anja BergerJulia Schönfeld-Knor
Clara NitscheLena Odell
Hannah GerstenkornBarbara Likus
Nimet GökmenoğluCumali Naz
Sofie LangmeierFelix Sproll
Sebastian Weisenburger