Pressemitteilung | 08.11.2022

Ein „Superblock“ für München: Konzeption starten!

Die Fraktion Die Grünen – Rosa Liste will das Erfolgsmodell „Superblocks“ aus Barcelona auch in München auf die Straße bringen. Deshalb hat die grün-rosa Fraktion gemeinsam mit der SPD/Volt-Fraktion beantragt, 2023 ein konkretes Konzept für einen Modellversuch „Superblock“ für das Gärtnerplatzviertel und das südliche Lehel zu entwickeln. Dafür werden von der Politik die nötigen Ressourcen bereitgestellt.

„Barcelona setzt mit den Superblocks neue Maßstäbe für die menschenzentrierte Stadtplanung“, ist Stadträtin Gudrun Lux überzeugt. „Öffentliche Flächen werden neu verteilt, qualitativ hochwertiger Lebensraum entsteht. Es gibt neue Möglichkeiten für Begegnung und sozialen Austausch, Nachbarschaften werden als Gemeinschaften neu erlebbar. Wir wollen dieses Modell für menschenfreundliche Stadtentwicklung auch in München ausprobieren.“ 

In Barcelona werden Areale zu Superblocks zusammengefasst. Fuß- und Radverkehr haben hier Vorrang. Der motorisierte Durchgangsverkehr wird ausgesperrt, ausschließlich Bewohner*innen sowie Rettungs-, Versorgungs- und Wirtschaftsverkehr sind zugelassen. Einbahnregelungen und Schrittgeschwindigkeit sind Standard für den Kraftfahrzeugverkehr, eine Vielzahl verkehrsberuhigender Maßnahmen wird umgesetzt. 

„Davon profitieren die Menschen, die im Viertel wohnen, insbesondere Kinder, Senioren und Seniorinnen und Menschen mit Behinderungen“, so Lux, Mobilitätskoordinatorin der grün-rosa Fraktion. Beispielhaft führt sie aus: „Gerade Kinder können oft in der Stadt kaum eigenständig mobil sein. Das wollen wir ändern. Kinder sollen die Welt erforschen, entdecken und erobern – frei und selbständig, ohne permanente Bewachung, aber sicher. Dazu können Verkehrsberuhigungen einen enormen Beitrag leisten. Die Verkehrswende ist auch eine Frage der Freiheit unserer Kinder.“

Auch die örtlichen Gewerbetreibenden profitieren von diesen Maßnahmen. So könnten die Geschäfte mit mehr Laufkundschaft rechnen, der Versorgungs- und Wirtschaftsverkehr würde erleichtert. „Ein besonderes Augenmerk wollen wir auf die im Viertel verbliebenen handwerklichen Betriebe legen, deren Erhalt vor Ort wir als besonders wichtig einstufen. Für sie sollen in enger Zusammenarbeit maßgeschneiderte Lösungen erarbeitet werden“, kündigt Lux an. Öffentlicher Raum, der bislang durch Autoparkplätze blockiert wird, soll künftig zu großen Teilen neu gestaltet und teilweise entsiegelt werden. Die verbliebenen Parkplätze sollen dem Lieferverkehr, Menschen mit Behinderung und Bewohner*innen vorbehalten sein. 

Mehr zum Konzept der Superblocks finden Sie unter https://www.superblocks.org/