Kinder Kita Kindergarten

Pressemitteilung | 04.06.2025

Ein Plus für Münchner Kindl und Azubis: Kinderpflegeberuf wird attraktiver

Gut für Münchner Kindl, ihre Familien und natürlich auch junge Azubis: Die Stadt München geht bei der Ausbildung für Kinderpfleger*innen innovative Wege. Künftig wird es Ausbildungsklassen mit einem deutlich erhöhten Praxisanteil geben. Das hat der Bildungsausschuss des Stadtrats am Mittwoch beschlossen.

Hintergrund ist ein Modellversuch des Freistaats, an dem die Städtische Berufsfachschule für Kinderpflege ab dem kommenden Schuljahr teilnehmen wird: Kinderpflege mit erhöhtem Praxisanteil, kurz KiPrax. Künftig werden angehende Kinderpfleger*innen drei Tage pro Woche an der Berufsschule unterrichtet, an den zwei verbleibenden Tagen und in den Schulferien arbeiten sie als Praktikant*innen in einer sozialpädagogischen Einrichtung der Landeshauptstadt München oder von einem freien Träger, also beispielsweise in einer Kita oder in einem Kindergarten. Schon jetzt gibt es in der Ausbildung einen Praxisanteil, doch dieser ist deutlich geringer.

Außerdem bringt KiPrax für die Azubis weitere entscheidende Vorteile: Sie bekommen erstmals ein Entgelt, 850 Euro brutto im Monat und 20 Urlaubstage, die sie in den Schulferien nehmen können. Das steigert die Attraktivität der Ausbildung entscheidend. Außerdem soll der höhere Praxisbezug dabei helfen, die Durchfallquote am Ende der Ausbildung nach unten zu bringen. Diese liegt derzeit bei einem Drittel.

München kann es sich jedoch nicht leisten, Talente zu verlieren – und muss darüber hinaus noch mehr junge Menschen dafür begeistern, sich als Kinderpfleger*innen um die Kleinsten zu kümmern. Wie in ganz Deutschland sind die Geburten zwar auch in München zuletzt zurückgegangen. Trotzdem werden hier weiterhin viele Familien gegründet. Laut Standesamt kamen im vergangenen Jahr in dieser Stadt 20.415 Münchner Kindl zur Welt. Und die brauchen natürlich eine gute Betreuung. Kinderpfleger*innen sind deswegen stark gefragt, laut der Städtischen Berufsfachschule für Kinderpflege gibt es in diesem Bereich mehrere tausend offene Stellen.

Das Bildungsreferat geht davon aus, dass kommendes Jahr mit zwei KiPrax-Klassen, also 50 Schüler*innen, gestartet werden kann. In den Folgejahren wird sich das voraussichtlich erhöhen.

Anja Berger, bildungspolitische Sprecherin Die Grünen – Rosa Liste: „Der Name KiPrax zeigt, worum es geht: Eine wirklich praxisnahe Ausbildung in unserer Fachschule, den Kitas und Kindergärten. Das ist der richtige Weg! Unsere Münchner Kindl verdienen die beste Betreuung – und unsere Kinderpflege-Azubis die beste Ausbildung. Kinderpflege ist ein erfüllender Beruf, doch dass in dieser teuren Stadt viele junge Menschen vor einer Ausbildung zurückschrecken, bei der sie kein Geld verdienen, ist verständlich. Mit dem Modellversuch wird das geändert und Azubis bekommen nun zum ersten Mal ein Entgelt. Das ist wirklich eine gute Sache!“