Schmetterling Großen Kohlweissling

Pressemitteilung | 11.02.2025

Ein fußläufiger Park für jedes Quartier!

München wächst und zieht neue Bewohner*innen an. Die Stadt wird also notgedrungen dichter oder es werden wie in Freiham neue Quartiere gebaut, um Wohnraum zu schaffen. Ein lebenswertes München braucht aber auch genug Bäume, Parks und Wiesenflächen. Ein 2023 vom Stadtrat übernommenes Bürgerbegehren hat den Schutz von Grünflächen bereits vorangetrieben. Das zeigt der Sachstandsbericht, der am Mittwoch im Planungsausschuss vorgestellt wird. In diesem wird aber auch deutlich, dass die durch das Begehren eingeführten Vorgaben zu starr sind, um wirklich viele attraktive Grünflächen zu schaffen, von denen die Bürger*innen etwas haben.

Wo sich in der Stadt Grünflächen befinden sollten, kann man im Flächennutzungsplan nachsehen. Das Bürgerbegehren Grünflächen setzt fest, dass als Grünflächen festgeschriebene Flächen als solche möglichst genau in dem Umgriff erhalten werden sollen. Nicht jede Grünfläche im Flächennutzungsplan ist allerdings ein öffentlicher Park oder eine artenreiche Wiese, es kann sich ebenso um eine asphaltierte Fläche oder einen Acker handeln. Das zeigt: Einfach den Status quo einzufrieren, führt nicht automatisch dazu, dass Bürger*innen von Bäumen oder Rasenflächen profitieren.

Die Fraktion Die Grünen – Rosa Liste fordert deshalb in einem Stadtratsantrag, verstärkt die Grünflächen auszubauen, die für Münchner*innen einen Mehrwert bieten – und zwar nicht nur als Erholungs- oder Freizeitfläche. Unversiegelte Flächen braucht es für eine bessere Abkühlung in der Stadt. Im Winter sehnt man sich vielleicht nach wärmeren Temperaturen, doch die Tendenz im Sommer ist klar: Es gibt immer mehr Tage über 30 Grad Celsius, die Orte mit wenig Grün und viel Asphalt zu gefährlichen Hitzefallen machen – insbesondere für Kinder und ältere Münchner*innen.

Jede Münchner*in sollte deshalb in 300 Metern Entfernung eine grüne Erholungsfläche wie einen Pocketpark und alle 700 Meter einen Quartierspark vorfinden. Außerdem sollen ökologisch wertvolle Flächen wie Biotope gestärkt werden. Bestehende Grünflächen müssen besser miteinander vernetzt werden. Bislang erinnern bestehende Grünflächen an einen Flickenteppich. Dem kann man im Rahmen eines Bebauungsplan-Verfahrens Abhilfe schaffen. Dabei könnte man die Grünfläche auf dem zu überplanenden Areal so versetzen, dass diese an eine benachbarte alte Grünfläche anschließt.

Außerdem plädiert die Fraktion dafür, dass die Stadt geeignete Grundstücke aufkauft und in attraktive Parks oder Wiesenflächen umwandelt. Um das zu finanzieren, sollen Kompensationsmittel der Bauträger in einen Fonds einfließen. Diese Zahlungen leisten die Bauträger bereits jetzt, wenn sie bei einem Bauprojekt zum Beispiel weniger Grünflächen schaffen als vorgeschrieben. Die Bündelung aller Gelder in einen Fonds würde es ermöglichen, größere und weitreichendere Grün-Projekte zu finanzieren.

Anna Hanusch, planungspolitische Sprecher*in Die Grünen – Rosa Liste: „München braucht mehr Grünflächen, die tatsächlich einen Mehrwert bieten. Als ökologisch wertvollen Lebensraum für Pflanzen und Tiere in der Stadt. Aber eben auch für die Bürger*innen als Erholungsfläche, auf der sie im Sommer frische und kühle Luft schnappen können. Deswegen möchten wir eine bessere Vernetzung der Flächen erreichen, auf denen tatsächlich Bäume stehen, es Wiesenflächen und Artenvielfalt gibt und diese auch langfristig sichern. Die Vorgaben des übernommenen Grünflächenbegehrens sind zu starr und brauchen deshalb ein Update.“