Mehr Leben in die Schützenstraße bringen – mit Foodtrucks, Spielmöglichkeiten und Kunst am Bauzaun. Diese Ideen hat die Fraktion Die Grünen/Rosa Liste/Volt in der Sitzung des Planungsausschusses am Mittwoch eingebracht.
Das dortige Warenhaus aus den 70ern, in dem lange Jahre Hertie, später Galeria, Waren verkauft haben, soll abgerissen und durch einen mehrgeschossigen Neubau mit Büro- und Gewerbeflächen ersetzt werden. Grundlage für die Planungen sind die Entwürfe der Büros David Chipperfield Architects und Atelier Loidl Landschaftsarchitekten aus dem Jahr 2022, die den städtebaulichen Wettbewerb damals für sich entschieden hatten.
Die Zahlungsunfähigkeit des Benko-Konzerns mit seinen vielen Tochterfirmen hat diese Planungen 2024 zwischenzeitlich zum Stocken gebracht. Der Insolvenzverwalter arbeitet am Verkauf der Grundstücke und rechnet laut Planungsreferat damit, dass der neue Besitzer die Chipperfield-Pläne umsetzen wird. Der Planungsausschuss hat an diesem Mittwoch den entsprechenden Bebauungsplan gebilligt und den Weg damit freigemacht.
Unter der lange brach liegenden Galeria-Baustelle hat die Schützenstraße allerdings stark gelitten: Leerstand, wenig Möglichkeiten, entspannt zu flanieren oder an einem angenehmen Ort zu verweilen. Dass die Baustelle den Münchner*innen zunächst erhalten bleiben wird, lässt sich leider nicht sofort ändern. Deshalb hat die Fraktion Die Grünen/Rosa Liste/Volt schnelle Verbesserungen für diese wichtige Straße in der Innenstadt auf den Weg gebracht: So soll ein fester Kiosk oder zumindest ein Foodtruck für Belebung sorgen. Dazu braucht es mobile Spielelemente, damit dieser verkehrsberuhigte Straßenabschnitt künftig auch für Familien wieder attraktiv sein kann. Ergänzt werden kann das durch eine erneute Fotoausstellung am Bauzaun. Die Motive können dabei so gewählt werden, dass sie als „Selfie-Spots“ attraktiv sind. Zudem soll der Radverleih, der aus dem Starnberger Flügelbahnhof weichen musste, in mobilen Containern untergebracht werden und so weiterbestehen können.
Paul Bickelbacher, planungspolitischer Sprecher Die Grünen/Rosa Liste/Volt: „Der Entwurf von Chipperfield passt sehr gut an diesen Platz. Es gibt eine bessere Durchlässigkeit im Erdgeschoss, es sind Arkaden eingeplant, und zudem wird es hier mehr Fahrradstellplätze als Autostellplätze geben. All das ist gut. Wir sehen aber gleichzeitig, dass die Schützenstraße schon jetzt mehr Passant*innenfrequenz vertragen könnte. Dafür wollen wir sorgen. Das kann mit einem Kiosk sein oder gelegentlich mit einem Foodtruck. In Rotterdam gibt es im Straßenraum interaktive Spielmöglichkeiten, die ebenfalls ein Vorbild sein könnten.“