Antrag | 06.09.2023

Ein E-Mobilitätshub für München

Die Stadtverwaltung wird beauftragt, in Zusammenarbeit mit dem Taxigewerbe der Landeshauptstadt München, ein E-Mobilitätshub in München auf den Weg zu bringen und bis zum 3. Quartal 2024 dem Stadtrat ein Konzept dafür vorzulegen. Mögliche und geeignete Standorte dafür wären die Occamstraße 20 oder das Parkhaus der Bavaria Parkgaragen GmbH in der Marsstraße/Hirtenstraße. Zu prüfen ist auch die Angliederung eines Logistik-Hubs am Standort Marsstraße.

Ein E-Mobilityhub soll ein weiterer Baustein der E-Taxiförderung, der Förderung der privaten Elektromobilität sowie der Sharing Mobility (PKW, E-Scooter, E-Roller, E- und Cargobikes) sein. Ebenso soll er möglichst als Umschlagplatz für Briefe, Pakete, Lieferdienste, Handel und Handwerk auf der „letzten Meile“ zur Verfügung stehen. Bei der Konzeptionierung soll auf eine gute Einbindung in das umliegende Quartier besonders geachtet werden, z.B. durch zusätzliche Angebote, die zur durchgängigen Belebung des Hubs beitragen, wie Einzelhandel (Kiosk, Paketshop, Tagescafé, etc.), Gemeinschaftsflächen zum Urban Gardening, Reparaturangebote, Fahrradreparaturwerkstatt, etc.

Begründung:

Die Landeshauptstadt München fördert die Umstellung der Taxiflotte seit 2018 mit der Förderrichtlinie E-Taxi München. Ziel der Förderung ist die sukzessive Umstellung der Münchner Taxi-Flotte auf Fahrzeuge mit emissionsfreien Antrieben. Gerade für die Taxis besteht neben dem Ausbau der Ladeinfrastruktur im öffentlichen Straßenraum die Notwendigkeit Zugang zu zentral zugänglicher Schnellladetechnik zu haben.

Das Mobilitätsreferat arbeitet derzeit an der Erstellung eines Logistikkonzeptes für die urbane Logistik im Rahmen der Mobilitätsstrategie 2035, insbesondere für diejenigen Liefer-, Lade- und Handwerksverkehre, die im Stadtgebiet und insbesondere in den hochverdichteten Innenstadtgebieten sowie im Bereich der historischen Altstadt stattfinden.

Hierbei werden sogenannte Multi-User-Hubs eine zentrale Rolle spielen. Solch ein Hub entsteht derzeit auf der Fläche des Münchner Viehhofs. Er soll nicht nur Lösungen für die KEP-Logistik (Kurier-, Express- und Paketdienstleister*Innen) beinhalten, sondern Anbieter*innen mit neuartigen Radlogistiklösungen z.B. im Bereich Stückgut oder Belieferung des Handwerks einen Standort bieten.

Gleichzeitig wird der Ausbau der Shared Mobility in München durch das Mobilitätsreferat begleitet und gefördert. So sollen flächendeckend Mobilpunkte ein multimodales Mobilitätsverhalten fördern, Carsharing flächendeckend verfügbar werden und in Quartieren mit hohem Parkdruck die Flächeneffizienz steigern.

Ein E-Mobilitätshub kann diese verschiedenen Aspekte des öffentlichen, privaten und gewerblichen Verkehrs in München mit Bezug auf Flächeneffizienz, niedrige Schadstoffemissionen und Umwelt und Klimaschutz zusammenbringen und als ein Baustein zur Verkehrswende dienen.

Mobilität und Verkehr sind das, was uns bewegt und uns zusammenbringt. Deshalb soll der E-Mobilitätshub ebenso Flächen und Aktivitäten bereitstellen, die ihn zu einem Treffpunkt im Quartier machen, neben der reinen Nutzung als Ladestation, Verteilpunkt oder Fahrzeugabstellplatz.

Fraktion Die Grünen – Rosa Liste
Sibylle Stöhr
Gudrun Lux
Paul Bickelbacher
Mona Fuchs
Sofie Langmeier
Florian Schönemann
Christian Smolka