Pressemitteilung | 29.11.2023

Ehrenbürgerwürde für Siegfried Benker

Große Freude herrscht in der Fraktion Die Grünen – Rosa Liste über die Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Siegfried Benker, zwischen 1993 und 2013 lange Zeit Stadtrat und Vorsitzender der Fraktion Die Grünen – Rosa Liste und vor kurzem in den Ruhestand getretener Geschäftsführer der MünchenStift GmbH.

Benker, so heißt es in einer Erklärung der Fraktionsvorsitzenden Mona Fuchs und Sebastian Weisenburger, habe sich mit seinem Eintreten für eine zeitgemäße Einwanderungspolitik, für soziale Gerechtigkeit und gegen Rechtsextremismus bleibende Verdienste um die Stadt München erworben. An seinem politischen Lebenslauf sei exemplarisch auch der Wandlungsprozess zu erkennen, den die Partei Die Grünen und die Gesellschaft, die sie vorgefunden hatten, seit den 1980er Jahren aneinander vollzogen haben.

Siegfried Benkers Arbeit als Stadtrat war geprägt von einem Veränderungswillen, der anfangs noch auf viel Unverständnis stieß, sich Schritt für Schritt aber die realen Veränderungsmöglichkeiten zunutze machte, die die Arbeit und die Mehrheiten im Stadtrat anboten – beispielsweise bei der Schaffung des Flüchtlingsamtes, das, umbenannt in Amt für Wohnen und Migration, längst zum Dreh- und Angelpunkt eines wichtigen Bestandteils der Daseinsvorsorge in München geworden ist – was sich besonders während der krisenhaft starken Zuwanderung von Geflüchteten im Jahr 2015 bestätigte. Auch die Hilfe für viele von schwerer Gewalt traumatisierte Geflüchtete durch die Organisation Refugio geht auf seine Initiative zurück.

Ein anderer politischer Schwerpunkt von Siegfried Benker war sein Engagement gegen den wiederauflebenden Rechtsextremismus. Immer wieder hat er auf rechtsextreme Netzwerke hingewiesen, Anträge gestellt und breite Bündnisse gegen Neonazis geschmiedet. Oft trat er auch als Anmelder von Versammlungen gegen Nazidemonstrationen in Erscheinung – beispielsweise bei der Versammlung von tausenden demokratischen Münchner*innen, die dem massenhaften Naziaufmarsch gegen die Wehrmachtsausstellung am 1. März 1997 den Zutritt zum Marienplatz verwehrte. Viele Jahre war er auch Mitglied im Vorstand der parteiübergreifenden Initiative „München ist bunt“, die immer wieder die demokratische Öffentlichkeit gegen neue und alte Nazis mobilisiert.

Mona Fuchs und Sebastian Weisenburger: „Wir gratulieren Siegfried Benker von Herzen zur Ehrenbürgerwürde. Er hat sich im Lauf von vierzig Jahren auf vielfältige Weise um die Stadt München verdient gemacht und immer wieder als Pionier Entwicklungen angestoßen, die nach einiger Zeit konsens- und mehrheitsfähig geworden sind. Seine Lebensleistung verdient es, mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet zu werden.“

Dominik Krause, 2. Bürgermeister: „Siegfried Benker hat sich über Jahrzehnte für ein soziales München eingesetzt. Ihm lagen besonders die Menschen am Herzen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Er war der Chef-Lobbyist für die Schwachen in Münchens Stadtgesellschaft. Sigfried Benker hat unsere Stadt geprägt wie kein anderer Grüner Politiker – erst 16 Jahre als Fraktionsvorsitzender und anschließend als langjähriger Chef des Münchenstift. Dabei ist es ihm gelungen, die städtischen Seniorenheime auf wirtschaftlich gesunde Beine zu stellen, zugleich sind die Einrichtungen erschwinglich für alle Münchner*innen und sehr beliebt.
Was herausragt beim politischen Lebenswerk Siegfried Benkers, ist sein Eintreten gegen Rassismus und Rechtsextremismus. Wie kein anderer Politiker bezog er 1997 Position für die Wehrmachtsausstellung und mobilisierte Tausende Münchnerinnen und Münchner, die sich einem Massenaufmarsch von Nazis auf dem Marienplatz entgegenstellten. Dass München bunt ist, ist auch ein Verdienst von Siegfried Benker. Ich begrüße die Entscheidung des Stadtrats sehr, Siegfried Benker die Ehrenbürgerwürde zu verleihen, denn er hat sich um München verdient gemacht.“