Pressemitteilung | 04.11.2014

Ein Dritter Arbeitsmarkt für München!

P R E S S E M I T T E I L U N G

Selbst in München, einer Stadt mit sehr niedriger Arbeitslosenquote, schaffen viele Menschen nicht (mehr) den Schritt in den ersten Arbeitsmarkt. Sie durchlaufen im sogenannten Zweiten Arbeitsmarkt verschiedenste Qualifizierungsmaßnahmen – oft mit nur geringem oder gar ohne jeden Erfolg und sind daher dauerhaft auf ALG II oder Grundsicherung angewiesen. Daraus resultieren oftmals Perspektivlosigkeit und eine negative Einstellung gegenüber den Bemühungen der Eingliederung in den Arbeitsmarkt. Aufgrund gesundheitlicher oder psychischer Probleme ist eine langfristige Tätigkeit im ersten Arbeitsmarkt oftmals keine Option für diese Zielgruppe.
Die Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste fordert daher in einem Antrag, für Menschen, die keine realistische Perspektive mehr auf dem Ersten Arbeitsmarkt haben, einen Dritten Arbeitsmarkt zu schaffen. Stadträtin Lydia Dietrich verweist zur Begründung nicht nur auf die neuen Perspektiven, die für viele Langzeitarbeitslose geschaffen werden könnten, sondern auch auf Einsparungsmöglichkeiten beim Jobcenter.
Lydia Dietrich: „Wir sollten uns offen und ehrlich eingestehen, dass wir für manche Menschen Beschäftigungsverhältnisse jenseits des Zweiten Arbeitsmarktes brauchen. Ihnen wollen wir konkrete Anreize bieten und sie aus dem ALG II-Bezug oder der Grundsicherung herausholen. Das Gefühl, wieder aktiver Teil der Arbeitswelt zu sein, würde auch das Selbstwertgefühl sowie die (Re)Integration in Arbeit und Gesellschaft fördern. Zu guter Letzt ist diese Maßnahme für die Stadt auch finanziell lohnend. Natürlich würden die Beschäftigungsprogramme des Dritten Arbeitsmarktes Investitionen erfordern, doch auch Langzeitarbeitslose kosten die Gesellschaft viel Geld. Durch einen Dritten Arbeitsmarkt und eine dauerhafte Beschäftigung besteht zudem die Möglichkeit, sowohl finanzielle als auch zeitliche Mittel im Jobcenter anders einzusetzen und an anderen Stellen zu verwenden.“