Pressemitteilung | 01.09.2023

Digitalisierung geschlechtergerecht gestalten: Münchner Frauenbarometer einführen 

Von der Digitalisierung sollen grundsätzlich alle profitieren. In der Praxis verstärken Algorithmen, unsachgemäßes Mediennutzungsverhalten und sozio-kulturelle Faktoren jedoch Geschlechterungerechtigkeiten in der digitalen Welt. Ein Beispiel: Der Anteil von Frauen* in IT-Berufen liegt gerade mal bei 16%.1  Zudem sind Frauen* häufig von diversen Formen digitaler Gewalt betroffen. Eine bundesweite Studie aus dem Jahr 2019 kommt zu dem Ergebnis, dass sich der erlebte Hass in 88 % der Fälle auf die Gruppe der Frauen bezog.2

Die grün-rosa Stadtratsfraktion hat daher beantragt, ein sogenanntes Frauenbarometer nach Wiener Vorbild einzurichten. Dazu soll eine repräsentative Studie zu den Gestaltungspotenzialen der Digitalisierung durchgeführt werden. Die Teilnahme soll allen Münchner*innen möglich sein, ggf. auch mithilfe der Beteiligungsplattform CONSUL. Zusätzlich dazu soll eine zweijährige Evaluation der bestehenden Angebote, die im Rahmen der städtischen Digitalisierungsstrategie implementiert wurden, durchgeführt werden. 

Mit den Ergebnissen wollen Die Grünen – rosa Liste die erforderlichen Weichen stellen, um konkrete Maßnahmen zur Stärkung digitaler Kompetenzen für Frauen* und Mädchen* zu entwickeln. Das Frauenbarometer trägt zudem dazu bei, digitale Kommunikation inklusiver zu gestalten und die Bedürfnisse von Frauen* und Mädchen* im digitalen Raum sichtbar zu machen.  

Digitalstadträtin Judith Greif:  
„Geschlechtergerechtigkeit passiert nicht von allein. Wir müssen als Landeshauptstadt München daher initiativ Instrumente in die Hand nehmen, um technische und soziale Hürden für Frauen* und Mädchen* zu reduzieren und Rahmenbedingungen zu schaffen, die eine Teilhabe an der digitalen Transformation in München für alle ermöglichen.“ 

1  https://www.dritter-gleichstellungsbericht.de/de/topic/81.dritter-gleichstellungsbericht.html (S.13)

2  https://www.idz-jena.de/fileadmin/user_upload/_Hass_im_Netz_-_Der_schleichende_Angriff.pdf (S.20)