Pressemitteilung | 29.11.2023

Deutschlands größtes regionales Leihradsystem kommt!

Stärkung von Öffentlichem Verkehr und Verbesserung für Fußverkehr

Der Münchner Stadtrat hat heute entschieden, dass die Landeshauptstadt partnerschaftlich mit vielen Nachbarkommunen Deutschlands größtes regionales Bike-Sharing-System schafft. 40 Gebietskörperschaften wollen von Anfang an dabei sein, von mehr als der Hälfte gibt es bereits verbindliche Beitrittserklärungen. Fast 40 weitere haben ihr Interesse an einem späteren Beitritt bekundet. Die Entscheidung, in der ganzen Region ein einheitliches Bike-Sharing-System aufzubauen sei eine Entscheidung, von der alle profitieren, so Stadträtin Gudrun Lux, Mobilitätskoordinatorin der Grün-Rosa Fraktion.

Geplant ist, gemeinsam und partnerschaftlich ein einheitliches Leihradsystem aufzubauen, das über Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinweg funktioniert, in München genauso wie in Bad Tölz. In München selbst sollen mindestens 90 Prozent der Münchner*innen das neue Bike-Sharing-Angebot innerhalb von fünf Minuten erreichen können und mehr als 5.000 Fahrräder zur Verfügung gestellt werden. Gudrun Lux erklärt: „Im System gibt es dann auch Pedelecs, was das Fahrrad attraktiver macht für mehr Menschen, mehr Reisewege und mehr Lebenssituationen.“

In der Stadt sollen 675 Standorte aufgebaut werden. Durch Geofencing* wird die Abhängigkeit von teuren Infrastrukturmaßnahmen deutlich reduziert. Gudrun Lux erläutert: „Das bringt massive Verbesserung für den Fußverkehr. Denn dann ist auch Schluss mit dem wilden Abstellen von E-Rollern. Wir haben das ja in der Altstadt schon geschafft, dass die Elektroroller nur noch in festgelegten Zonen abgestellt werden können, nur dann kann die Miete beendet werden. Die Gehwege von Hindernissen wie diesen Scootern freizuräumen, ist für Verkehrssicherheit und Barrierefreiheit enorm wichtig.“

Der ÖPNV werde gestärkt und attraktiver, so Lux: „Leihräder stärken den ÖPNV insbesondere auf der sogenannten ersten und letzten Meile. Mit dem Rad zur Bahn oder vom Bahnhof zum Zielort, das verkürzt Reisezeiten insgesamt für viele Menschen enorm. Wir wollen ja Pendlerströme verlagern, sodass mehr Menschen mit Bus und Bahn in die Stadt kommen – davon profitieren übrigens auch die Autofahrer*innen, weil sie wieder mehr fahren können und weniger stehen müssen in unserer Stadt.“

Das neue regionale Leihradangebot, das ab Mitte 2025 verfügbar sein soll, werde „ein wesentlicher Baustein für die mobile und soziale Integration der Region“, so Lux. „Deshalb sind auch die Bürgermeister der Landkreise starke Treiber dieses neuen Systems – unabhängig von ihrem Parteibuch. Dass die CSU heute im Stadtrat gegen das seit langem verhandelte und insbesondere auch von CSU-Landräten mit Verve vorangetriebene System gestimmt hat, ist umso unverständlicher.“

Viel mehr Orte werden künftig gut erreichbar sein, auch ohne Auto „So schaffen wir insbesondere auch für Jugendliche attraktive Möglichkeiten, im Umweltverbund mobil zu sein. Je mehr junge Leute erfahren und erleben, wie sie einfach und integriert ohne Auto mobil sein können, desto klimafreundlicher und platzsparender wird ihre Mobilität im Laufe ihres Lebens sein“, so Lux. Auch die Tourismuswirtschaft könne von dem regionalen System profitieren, da es München und Oberbayern für viele Gäste noch attraktiver mache.

*Geofencing („geografischer Zaun“) ermöglicht virtuelle Begrenzungen von Zonen, etwa auch Abstellflächen. So kann etwa nur in festgelegten Flächen eine Fahrt beendet werden. Geofencing wird jetzt schon zur Regulierung von Shared Mobility Fahrzeugen eingesetzt, etwa für das Abstellen von E-Scootern in der Altstadt.