Zu schmal, zu unübersichtlich und zu gefährlich: Die Lindwurmstraße ist für alle Verkehrsteilnehmenden seit Jahren ein Ärgernis. Dass sich hier etwas tun muss, ist den Mehrheitsfraktionen aus Die Grünen – Rosa Liste und SPD/Volt schon lange klar. In finanzpolitisch herausfordernden Zeiten braucht es aber eine clevere und pragmatische Lösung, um die maximale Verkehrssicherheit zu möglichst geringen Kosten zu erreichen. Diese ist nun gefunden: Alle, die auf der Lindwurmstraße zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, bekommen künftig mehr Platz. Dabei war es der Fraktion Die Grünen – Rosa Liste besonders wichtig, den Baumbestand in der Straße nicht zu gefährden.
Vereinfacht gesprochen wird der Straßenraum künftig so aufgeteilt: Der bisherige Radweg, der ohnehin viel zu schmal ist, wird dem Gehsteig zugeschlagen. Für Fußgänger*innen und Gewerbetreibende ein großer Gewinn an Sicherheit und Aufenthaltsqualität. Dort, wo heute Autos parken, wird künftig geradelt. Die Parkplätze werden nach links verschoben und liegen dann zwischen Radweg und Fahrbahn. Die für die Lindwurmstraße typische Pappelallee bleibt vollumfänglich erhalten.
Konkret werden im nördlichen Abschnitt zwischen Goetheplatz und Sendlinger Tor sogenannte Protected-Bike-Lanes auf der Fahrbahn angebracht. Diese Schutzelemente trennen die Fahrbahn vom Radweg, ohne, dass ein Umbau der Straße notwendig wird. Im Südlichen Abschnitt, zwischen Lindwurmbrücke und Goetheplatz, haben die Parkbuchten ein Kleinsteinpflaster. Dieses zu entfernen würde sehr viel Geld kosten. Damit hier künftig sicher geradelt werden kann, wird pragmatisch über das Steinpflaster ein sogenannter Hochbord-Radweg errichtet. Die Abgrenzung zu den links daneben liegenden Parkplätzen wird durch eine Granitbordsteinkante geschaffen.
15,8 bis 17,8 Millionen Euro sind für diese Lösung veranschlagt. Das ist weniger als die Hälfte, als der ursprüngliche komplette Umbau der Lindwurmstraße gekostet hätte. Die Mehrheitsfraktionen kommen so ihrer finanzpolitischen Verantwortung nach. Verzichtet wird nun darauf, die bestehenden Radwege zurückzubauen und den neuen, breiteren Gehweg optisch leicht sichtbar zu machen. Außerdem wird der nördliche Teil baulich erst einmal nicht angefasst, sondern mit Protektionselementen versehen. Auch der Abschnitt der Lindwurmstraße, der jenseits der Bahnbrücke in Richtung Stemmerhof liegt, bleibt zunächst einmal, wie er ist, weil hier bereits sichere Radwege vorhanden sind.
Mona Fuchs, Fraktionsvorsitzende Die Grünen – Rosa Liste: „Das überarbeitete Konzept für die Lindwurmstraße ist eine gute Lösung: Statt gefährlicher, schmaler Gehsteige gibt es künftig mehr Raum zum Flanieren. Radeln wird für alle Altersgruppen durch die neuen Radwege deutlich sicherer. Eines ist klar: An der Verkehrssicherheit sparen wir keinen Cent! Vielmehr tun wir es dort, wo es angesichts der derzeitigen Haushaltslage notwendig, aber verkraftbar ist: bei der Optik der Gehsteige. Besonders freut mich, dass alle Pappeln erhalten bleiben und wir so ein wichtiges Zeichen für den Baumschutz setzen können!“
Gudrun Lux, mobilitätspolitische Koordinatorin der grün-rosa Fraktion: „Wer zu Fuß oder mit dem Rad an der Lindwurmstraße unterwegs ist, wird das künftig deutlich angst- und sorgenfreier tun können. Davon profitieren auch Handel und Gastronomie, denn es gibt mehr Laufkundschaft und Platz für Freischankflächen. Vor allem im nördlichen Teil können wir durch unseren pragmatischen Ansatz schnell Verbesserungen auf die Straße bringen.“
Mona Fuchs ergänzt: „Bau- und Mobilitätsreferat haben über den Sommer hervorragende Vorschläge erarbeitet. Wir sind sehr froh über die gute lösungsorientierte Zusammenarbeit mit der SPD/Volt-Fraktion, die trotz knapper Kassen ein grün-rotes Erfolgsprojekt in der Lindwurmstraße ermöglicht.“