Antrag | 03.02.2015

CSU bringt Biostadt München in Gefahr

Bioprodukte und regionale Produkte werden nicht, wie von der CSU beantragt, bei den Vergabekriterien für die städtischen Großveranstaltungen wie dem Oktoberfest, Christkindlmarkt und den Dulten gleichgestellt. Stattdessen gibt es ein Staffelsystem. Regionale Bioprodukte aus Bayern erhalten am meisten Punkte, dann andere Bioprodukte, gefolgt von regionalen Produkten aus Bayern.

 

Begründung:

Für Fleisch, das das Gütesiegel „Qualität und Herkunft aus Bayern“ trägt, gelten kaum höhere Anforderungen an den Tierschutz als bei konventioneller Haltung. Dabei sind die Produkte weit von artgerechter Tierhaltung oder gar von Biohaltung entfernt. Bayern ist nicht mehr das Land mit den vielen kleinen Familienbauernhöfen. Die Massentierhaltung hat massiv Einzug gehalten.

Auch wenn Niedersachsen natürlich mit Abstand den größten Anteil an Massentierhaltungsanlagen hat, liegt Bayern bei den beantragten und bewilligten Tierhaltungsplätzen zwischen 2009 und 2012 inzwischen bei Schweinen und Geflügel auf Platz 3. Bei der Tierdichte nach Kreisen in Deutschland finden sich im Südosten und Südwesten Bayerns sehr hohe Anteile von Großvieheinheiten pro ha. Dies wird nur getoppt durch die Kreise im westlichen Niedersachsen und Nordrhein Westfalen.

Es wäre ein harter Rückschritt für die Biostadt München, wenn die in den letzten Jahren langsam erreichte Wertigkeit von Bioprodukten so leicht aufgegeben würde. Denn „regional“ ist einfach nachzuweisen, „Bio“ viel aufwendiger. Damit würden die Bioprodukte auf den städtischen Großveranstaltungen verdrängt.

Aber Regionalität ist natürlich trotzdem wünschenswert, denn regionale Produkte aus Bayern haben natürlich geringere Transportwege als andere Produkte. Dem sollten auch die Vergabekriterien Rechnung tragen. Deshalb schlagen wir ein Staffelsystem vor, das der Regionalität auch Rechnung trägt, aber „Bio“ immer noch höher bewertet. Dies würde auch dem, vom bayerischen Landwirtschaftsminister Brunner gesteckten Ziel entgegenkommen, die Bioproduktion bis 2020 zu verdoppeln. Die Münchner Großveranstaltungen als Absatzmarkt wären dabei natürlich ein guter Anreiz zur Umstellung.

 

Fraktion Die Grünen-rosa liste

Initiative:

Sabine Krieger

Lydia Dietrich

Katrin Habenschaden

Herbert Danner