Pressemitteilung | 11.05.2021

Clubs sind Kultur!

Letzte Woche hat der Deutsche Bundestag die Bundesregierung per Entschließungsantrag aufgefordert, Musikclubs baurechtlich als „Anlagen für kulturelle Zwecke“ anzuerkennen und flexible Lösungen im Lärmschutz umzusetzen. Bisher waren Clubs als Vergnügungsstätten definiert und so Spielhallen, Wettbüros, Sex-Kinos oder Bordellen gleichgesetzt. Die Definition als „Anlagen für kulturelle Zwecke“ stellt die Clubs baurechtlich mit Theatern, Opern, Museen und Konzerthäusern auf eine Ebene.
Für die Stadt eröffnen sich damit neue Möglichkeiten, die von der Corona-Pandemie hart getroffene Münchner Clubszene zu unterstützen. Die Grünen – Rosa Liste und SPD/Volt haben daher beantragt, die neue Rechtslage rasch zu prüfen und die städtische Verwaltungspraxis entsprechend anzupassen.Stadtrat David Süß (Die Grünen – Rosa Liste): „Für viele Clubs bedeutet der Beschluss des Bundestages eine Erleichterung ihrer Arbeit – für manche vielleicht sogar die Rettung ihrer Existenz. Denn zukünftig wird es leichter möglich sein, Clubs auch in einem Wohngebiet zu betreiben, sofern die berechtigten Interessen der Anwohner*innen geschützt bleiben. Hier hatten viele Clubs gerade in der Innenstadt mit verschiedensten genehmigungsrechtlichen Auflagen zu kämpfen – ihre problematische Situation sollte sich jetzt etwas entspannen.
Der Bundestagsbeschluss wird es auch erleichtern, Clubs und andere Lokale mit Musikdarbietungen in die Planung von neuen Stadtvierteln zu integrieren. Dies ist ein wichtiger Beitrag zum Entstehen von lebendigen Stadtvierteln mit attraktiven Funktionsmischungen und zur Vermeidung von reinen Schlafstädten.
Die Clubszene kann sich freuen, dass ihre kulturelle Bedeutung vom Bundestag – endlich – gewürdigt wurde: Clubs sind ein wichtiger Teil des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens einer Stadt. Sie sind darüber hinaus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und können auch zu einer neuen Belebung der Innenstadt beitragen.“
SPD-Stadtrat Lars Mentrup: „Clubs sind schon lange gelebte Kulturorte in unserer Stadt. Hier hören Menschen neue, innovative Musik, die vorher in den Studios ausgetüftelt wurde. Der Munich Sound of Disco von Giorgio Moroder ist in den Clubs unserer Stadt mit entstanden. Auch die Technobewegung wurde und wird von München mitgeprägt. Clubs jetzt auch baurechtlich dazu zu Kulturorten zu machen, wäre ein Meilenstein und riesiger Gewinn für die Kultur in der ganzen Stadt. Sie könnten an ganz anderen Orten wirken und die Menschen beim Musikerlebnis zusammen bringen.“