- Die städtischen Wohnungsbaugesellschaften GWG und GEWOFAG werden aufgefordert flächendeckend und schnellstmöglich in allen ihren Wohnanlagen Biotonnen aufzustellen.
- Die städtischen Wohnungsbaugesellschaften werden weiterhin aufgefordert, ihre Öffentlichkeitsarbeit zur Trennung der Wertstoffe im Abfall, insbesondere der richtigen Befüllung der Biotonne, über Anleitungen in ihren Mieter-Zeitung, Preisausschreiben, Kinder-Wettbewerbe, Mieterversammlungen etc. massiv auszubauen und zu verbessern.
- Der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) wird gebeten, die oben genannte Öffentlichkeitsstrategie personell und organisatorisch zu unterstützen und zu begleiten.
Begründung:
Die städtischen Wohnungsbaugesellschaften verfügen inzwischen über ca. 65.000 Wohnungen und sollen künftig weitere 2.000 Wohnungen jährlich errichten, um – dem Wiener Weg folgend – das bezahlbare, dauerhaft gebundene Segment der Mietwohnungen auszubauen.
In der Mehrzahl der Wohnanlagen der GWG und in sehr vielen der GEWOFAG werden jedoch keine Biotonnen aufgestellt, weil hier nach übereinstimmenden Aussagen der Hausverwaltungen beider Gesellschaften „Erfahrungen vorliegen, dass sie falsch befüllt werden bzw. falsch befüllt werden könnten.“ Diese Entscheidungen wurden selbst nach Auslauf von Bindungen nicht automatisch aufgehoben und Mieter*innen mussten auch in inzwischen freifinanzierten Anlagen um Biotonnen betteln oder wurden trotz mehrmaliger Anmahnung ignoriert. Schließlich wurden – auf vorhergehenden Antrag – dann Schlüssel für verschließbare Biotonnen angeboten.
Aufgrund der Satzung (§ 3, Abs.7 KrWG) des Abfallwirtschaftsbetriebs München (AWM) ist jedem Haushalt die Möglichkeit zu geben, Bioabfall vom Restmüll zu trennen und in einer Biotonne zu sammeln. Diese Vorgabe wurde bisher nicht eingehalten.
Gerade weil das Potential städtischer Wohnungen immer größer wird, ist diese restriktive, passive und abwehrende Haltung unserer eigenen städtischen Gesellschaften – noch dazu in einer Stadt, die sich dem Klima-, Natur- und Ressourcen-Schutz verschrieben hat – nicht mehr tragbar.
Eine ökologisch-soziale Hausverwaltung und die Geschäftsführung der Gesellschaften müssen diese Belange offensiv zu einer vordringlichen Aufgabe und zu einem Teil ihres Selbstverständnisses machen. Dazu gehören in Zyklen wiederholte Anleitungen zur richtigen Trennung der Wertstoffe im Abfall, insbesondere zur richtigen Befüllung der Biotonne, beispielsweise in der Mieterzeitung und in Mieterversammlungen. Dazu gehören Anreize wie Preisausschreiben und – höchst erfolgreich von der MGS praktiziert, als sie noch Hausverwaltung machen durfte – Kinder-Wettbewerbe um die Meisterschaft im richtigen Trennen und Befüllen. Das war auch deshalb besonders erfolgreich, weil Kinder aus Familien nichtdeutscher Muttersprache ihren Eltern dann oft gut vermitteln konnten, welcher Abfall in welche Tonne gehört.
Fraktion Die Grünen-rosa liste
Initiative:
Bernd Schreyer
Sibylle Stöhr
Julia Post
Christian Smolka
Beppo Brem
Mitglieder des Stadtrates