Pressemitteilung | 18.01.2022

Bessere Bedingungen für den Wirtschaftsverkehr

Die Wirtschaft und insbesondere das Handwerk verlieren Zeit und Geld, wenn ihre Fahrzeuge wegen des zu großen Kfz-Verkehrsaufkommens im Stadtverkehr nur langsam vorankommen und nur schwer oder auch mal gar keine Parkmöglichkeiten finden. Die Stadtratsfraktionen Die Grünen – Rosa Liste und SPD/Volt wollen daher von der Verwaltung ein Konzept erarbeiten lassen, um die Bedingungen für den Wirtschaftsverkehr zu verbessern.
Zentraler Bestandteil ist die Schaffung von mehr und komfortableren Lieferzonen, die gleichzeitig auch besser gekennzeichnet (etwa durch farbige Abmarkierung) und kontrolliert werden. Moderne Sensorik soll außerdem dafür sorgen, dass Handwerker und Lieferanten freie Parkplätze in den Lieferzonen schnell identifizieren und möglicherweise auch digital buchen können.
Entscheidend für die Verbesserung des Wirtschaftsverkehrs ist auch die Reduzierung des vermeidbaren privaten KFZ-Verkehrs, wodurch für den Wirtschaftsverkehr mehr Platz  entsteht – auf der Straße und am Straßenrand. Den verbleibenden Bedarf an privaten Stellplätzen will die grünrote Rathausmehrheit effizienter abdecken als bisher – wo immer möglich gestapelt unter der Erde oder oberhalb in Parkgaragen.

Bürgermeisterin Katrin Habenschaden:
„Die Bedingungen für den Wirtschafts- und Lieferverkehr in München werden immer schwieriger. Das liegt vor allem an der seit Jahren wachsenden Zahl privater Pkw in der Stadt, die zu verstopften Straßen führen. Staus sind Gift für Handwerker und Lieferdienste, jede Minute Stillstand kostet Geld. Wir werden deshalb privaten Autoverkehr durch attraktive Mobilitätsangebote reduzieren und gleichzeitig dem Wirtschaftsverkehr mit mehr Liefer- und Ladezonen das Leben erleichtern. Dabei ist entscheidend, das Potential digitaler Lösungen zu nutzen.“

Fraktionschef Dr. Florian Roth (Die Grünen – Rosa Liste):
„Wir wollen die ganze Palette zur Reduzierung von vermeidbaren privaten Autofahrten nutzen: die Verbesserung der Angebote des ÖPNV und der Infrastruktur für den Rad- und Fußverkehr, aber auch die Verringerung und Verteuerung von Abstellmöglichkeiten für private Kfz und die Ausweisung von weitgehend autofreien Zonen mit Ausnahmen für den Wirtschaftsverkehr. Handwerker sollen dort zur Erfüllung von Aufträgen auch länger parken können, und insgesamt kann der Wirtschaftsverkehr  zügiger und kostengünstiger abgewickelt werden. So wird auch die Erhöhung der Parkgebühren für Handwerk und Gewerbe abgefedert, die aufgrund der Haushaltslage der Stadt notwendig geworden ist.“

Nikolaus Gradl, verkehrspolitischer Sprecher der SPD/Volt-Fraktion, sagt:
„Gebührenerhöhungen bei Handwerkern sind leider in 2022 unumgänglich. Wir wollen es aber Gewerbetreibenden leichter machen, einen Stellplatz gerade in der Innenstadt zu finden, indem wir wesentlich mehr Lieferzonen ausweisen und diese zum Beispiel durch Sensoren besser überwacht werden können.“