Antrag | 13.06.2017

Bei Sanierungen und Erweiterungen von Schulen und Kitas die NutzerInnen in die Planungen einbeziehen.

(Antrag) Bei allen zukünftigen Bauvorhaben im Bereich von Sanierungen, Generalinstandsetzungen, Erweiterungen oder Neubauten von pädagogischen Gebäuden werden die derzeitigen NutzerInnen – LehrerInnen, SchülerInnen, pädagogisches, technisches und hauswirtschaftliches Personal – in die Planungen miteinbezogen und bekommen eine Plattform um ihre Vorstellungen, Wünsche und Ideen zu artikulieren.

 

Begründung:

 

Mit der Schulbauoffensive hat die Stadt München ein ehrgeiziges, umfangreiches und langjähriges Programm aufgelegt um den Schul- und Kitabau zu steuern und zu beschleunigen. Eine Vielzahl der geplanten Maßnahmen sind (General)Sanierungen und Erweiterungen von Bestandsgebäuden. Bei diesen Umbauten ergibt sich die Chance, zielgerichtet auf die Wünsche der NutzerInnen einzugehen und diese baulich umzusetzen.

Projekte, wie die jüngst fertig gestellte Erweiterung der Mittelschule Führichstraße zeigen, wie wichtig eine Mitsprache der NutzerInnen der Gebäude ist. Bei der Konzipierung des Erweiterungsbaus wurde eine Dachnutzung für den städtischen Hort vorgesehen. Dies ist eine sehr begrüßenswerte Nutzung von Flächen. Jedoch wurde die Dachfläche mit großen Pflanztrögen aus Metall bebaut. Diese erhitzen sich unter Sonneneinstrahlung so stark, dass sie nicht mehr zum Sitzen genutzt werden können, was jedoch ein Teil der Idee war. Zudem dürfen die Kinder und Pädagogen nicht selbstständig Pflanzen, Gemüse und Obst in den Trögen anbauen, stattdessen wächst in diesen eine spezielle Grassorte. Die Tröge sind zudem so angeordnet dass sie eher für eine ruhige Pausennutzung in einem Bürogebäude, nicht jedoch für die Nutzung von täglich 100 Kindern geeignet sind. Der Wunsch des Hortes, einen Sandkasten auf der Fläche zu bekommen konnte nicht berücksichtigt werden, da dies aus statischen Gründen nicht mehr möglich ist. Weder der Hort noch die Schule wurden in die Planungen des Erweiterungsbaus einbezogen und konnten ihre Wünsche frühzeitig artikulieren oder auf – aus pädagogischer Sicht – wichtige Punkte aufmerksam machen.

 

Dieses Beispiel illustriert anschaulich wie wichtig eine Beteiligung der NutzerInnen eines Gebäudes ist. Pädagogische Bauten haben ganz andere Anforderungen zu erfüllen als Büro- und Verwaltungsgebäude. Oftmals brauchen Erwachsene zudem die Sichtweise der Kinder um zu verstehen, welche Anforderungen wirklich nötig sind und welche Dinge weggelassen werden könnten. Durch die frühzeitige Beteiligung von allen relevanten Personen lassen sich Fehl- und Umplanungen vermeiden.

Das Thema Bürgerbeteiligung hat in der Stadtverwaltung und im Stadtrat einen hohen Stellenwert. Bei Schulen und KiTas wäre es relativ unkompliziert möglich Bürgerbeteiligung mit Leben zu füllen.

 

 

Fraktion Die Grünen-rosa liste

Initiative:

Jutta Koller

Sabine Krieger

Oswald Utz

Mitglieder des Stadtrates