Die Grünen – rosa liste fordern Modelle, wie Lehrkräfte ohne zweites Staatsexamen, die bei der Beschulung von Flüchtlingen gebraucht werden, in Zukunft auch Festanstellungen bekommen können.
An der Filiale „Balanstraße“ der Schule zur Berufsvorbereitung am Bogenhauser Kirchplatz unterrichten durch die Kooperation mit der privaten SchlaU Schule seit einigen Jahren auch Lehrkräfte, die nicht das zweite Staatsexamen abgelegt haben. Sie sind Quereinsteiger in der Flüchtlingsarbeit, meist mit den Fächern „Deutsch als Zweitsprache“ (DAZ) und „Deutsch als Fremdsprache“ (DAF). Sie haben viel Wissen und Erfahrung in der Arbeit mit jungen Flüchtlingen. Als sogenannte „Nichterfüller“, Lehrkräfte ohne zweites Staatsexamen, bekommen sie aber nur befristete Arbeitsverträge, die sie in stetiger beruflicher Unsicherheit halten.
„Wir dürfen nicht riskieren, diese verdienten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu verlieren“, erklärt Jutta Koller, Sozialpolitikerin der Grünen – rosa liste. Ihre Fraktion fordert deshalb, dass das Referat für Bildung und Sport Modelle entwickelt, die ermöglichen, dass Nichterfüller so schnell wie möglich unbefristete Verträge bekommen.
„Es gibt einen Konsens im Stadtrat und in der Stadtbevölkerung, dass München noch viele Jahre geflüchtete Menschen aufnehmen wird. Unter ihnen sind auch viele Minderjährige, die hier ein neues Leben anfangen wollen. Sie brauchen eine solide Ausbildung und vor allem müssen sie möglichst schnell die Sprache lernen. Um das zu ermöglichen braucht es Lehrkräfte, die in der Vermittlung von Deutsch als Fremdsprache geschult sind. Mit Befristungen und Zeitverträgen riskieren wir gute und erfahrene Kräfte zu verlieren. Wir müssen jetzt auf kommunaler Ebene aktiv werden, um das zu verhindern! Das bayerische Kultusministerium hat bereits seine Bereitschaft signalisiert, hier entsprechende Prozesse zu vereinfachen. Die Stadt München muss jetzt mitziehen.“