Pressemitteilung | 09.02.2021

Bahnhofsmission braucht angemessene Räume!

Beim Umbau des Hauptbahnhofs muss die Bahnhofsmission angemessene Räume erhalten. Das fordern die Fraktionen von SPD/Volt und Die Grünen – Rosa Liste im Münchner Stadtrat in einem Dringlichkeitsantrag, der im Sozialausschuss am Donnerstag behandelt werden soll. Die bisher von der Deutschen Bahn vorgelegte Lösung ist vollkommen unzureichend, kritisiert die Rathauskoalition. Sowohl die angedachte Lage als auch die räumliche Aufteilung würden den Betrieb der wichtigen Einrichtung stark gefährden.

Neben Gleis 11 am Münchner Hauptbahnhof finden diejenigen Hilfe, die sonst niemanden haben. Hier kümmern sich die 160 haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bahnhofsmission um Gestrandete, Einsame, Verzweifelte, Ruhesuchende und Menschen mit Hilfebedarf. Das geschieht 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr:  Pro Jahr nehmen rund 120.000 Menschen eines der zahlreichen Angebote der Einrichtung an, die es seit 1897 gibt.

Doch nun ist der Fortbestand der Münchner Bahnhofsmission zumindest gefährdet. Denn bei den Neuplanungen des Bahnhofsgebäudes wurden ihre Belange bisher nur unzureichend berücksichtigt. Neben der dort angedachten Inspektion der Landespolizei und dem Radlparkhaus ist den Plänen zufolge nicht mehr ausreichend Platz für die soziale Einrichtung. SPD/Volt und Die Grünen – Rosa Liste setzen sich nun dafür ein, dass angemessene Räumlichkeiten für die Bahnhofsmission gefunden werden. Diese müssen ebenerdig statt wie derzeit geplant auf zwei Stockwerken verteilt sein, damit die Mitarbeitenden bei Konflikten schnell eingreifen können. Gerade im Eingangsbereich werden großzügige Flächen benötigt, damit die Besucher*innen zur Ruhe kommen können.

Dazu sagt Christian Müller, Vorsitzender der SPD/Volt-Fraktion:

„Die Bahnhofsmission ist genauso unverzichtbar am Münchner Hauptbahnhof wie das geplante Radlparkhaus und die Landespolizei. Deshalb müssen wir einen angemessenen Platz für sie finden. Wir fordern die Deutsche Bahn daher auf, ihre Pläne noch einmal sinnvoll zu überarbeiten und dabei auch an die Belange der in Not geratenen Menschen zu denken.“

Und Clara Nitsche, Stadträtin von Die Grünen – Rosa Liste, sagt:

„Die Bahnhofsmission übernimmt im Hilfenetz der Landeshauptstadt eine unverzichtbare Aufgabe. An 365 Tagen im Jahr sind hier 24 Stunden am Tag unbürokratische, niedrigschwellige Unterstützungsangebote für alle Menschen zugänglich. Gerade in der Corona-Krise sind die Nöte der Menschen in dramatischem Ausmaß gestiegen. Aufgrund der gestiegenen Bedarfe ist es unumgänglich, sie im neuen Hauptbahnhof mit angemessenen Räumlichkeiten auszustatten.“