Pressemitteilung | 09.09.2022

Avatare im Klassenzimmer – Bildungserfolg und Teilhabe trotz langer Krankheit

Wie kann es gelingen, langzeitkranke Schüler*innen weiter aktiv am Unterrichtsgeschehen zu beteiligen und dafür zu sorgen, dass sie nicht den Anschluss verlieren, wenn sie längere Zeit die Schule nicht besuchen können? Die Grünen – Rosa Liste halten den Einsatz von Avataren für einen vielversprechenden Ansatz.

Ein Avatar kann ein Kind im Klassenzimmer vertreten, während es von zuhause aus via Internet den Roboter steuert. Die Grünen – Rosa Liste haben daher gemeinsam mit SPD/Volt beantragt, zu prüfen, ob und wie der Einsatz von Avataren in Münchner Schulen verstetigt werden kann. Das Bildungsreferat soll auch untersuchen, ob Avatare die Inklusion von Schüler*innen mit Behinderung unterstützen können, die temporär nicht in die Klasse kommen können.

Vorbild hierfür ist Norwegen, wo Avatare bereits zur Standardversorgung langfristig erkrankter Kinder gehören. Auch in Österreich, Schweden, Großbritannien und Deutschland sind bereits Avatare im Einsatz. In München wurde vor kurzem ein Mädchen, das nach einer Operation über mehrere Monate die Schule nicht besuchen konnte, mit Erfolg von einem Avatar vertreten. Es konnte nicht nur den Unterricht verfolgen, sondern auch ihre sozialen Kontakte in der Klassengemeinschaft aufrechterhalten.

Stadträtin Sofie Langmeier: „Durch Avatare erhalten Schüler*innen, die für einen längeren Zeitraum physisch nicht in der Lage sind, in die Schule zu kommen, die Möglichkeit, weiter aktiv am Unterricht teilzunehmen. Maßgeschneidert auf den jeweiligen Einzelfall kann ein kleiner Roboter den Schüler oder die Schülerin für einen gewissen Zeitraum im Klassenzimmer und innerhalb der sozialen Gemeinschaft vertreten. Gerade in der Pandemie hat sich gezeigt, wie wichtig digitale Lösungen sein können, um Ausnahmesituationen zu bewältigen. Während in der Pandemie digitale Lösungen für große Gruppen gefragt waren, sollten wir auch bei auch bei Einzelfällen nicht davor zurückschrecken, technologischen Möglichkeiten zu nutzen. Schließlich geht es um Lernerfolg und Teilhabe bei individuellen Härtefällen. Wir sollten alles dafür tun, dass die ohnehin schon große Belastung einer durch Krankheit oder durch eine Behinderung bedingten, langen Abwesenheit vom Unterricht nicht zu einer dauerhaften Hypothek für den Bildungserfolg gerät.“ 


Bild: noisolation.com