Die Grünen – Rosa Liste fordern eine konsequente Unterschutzstellung auch kleiner naturnaher Flächen im Stadtgebiet. Da für die Ausweisung einer Fläche als Schutzgebiet schon ab einer Größe von 10 Hektar die Regierung von Oberbayern in einem meist aufwändigen Verfahren zuständig ist, beantragt die grünrosa Fraktion, verstärkt Flächen unter Schutz zu stellen, die diese Größe unterschreiten. Fraktionschefin Mona Fuchs listet in einem Antrag eine Reihe von kleineren Schutzgebieten auf, die dafür in Frage kommen:
- Isarleitenwald mit Hangquellen und Felswänden (rechtsufrig) zwischen Marienklause und Großhesseloher Brücke.
- Brunnbachleite mit Quellhang und Bach
- Orchideenwiesen, Trockenrasen und Pionierwälder am Kleinen Böhmerweiher
- Kalkflachmoorwiesen am Erlbach mit Weiherkette
- Trockenrasenfragment am Eicherhof
- Freimanner Brenne
- Weideninseln in der Isar
Mona Fuchs: „Das globale Artensterbenhat längst dramatische Ausmaße angenommen. So ist beispielsweise der Bestand von Insekten in Deutschland in den letzten 30 Jahren um mehr als 70 % zurückgegangen.Ursache ist vor allem das Verschwinden von naturnahen Lebensräumen.
München bietet auf seinem Stadtgebiet immer noch Lebensraum für 9.000 bis 20.000 Arten und trägt die Verantwortung für deren Schutz. Auch kleine Flächen können für seltene Arten als Refugium dienen. So finden beispielsweise auf der Freimanner Brenne Zauneidechsen und Ringelnattern Platz zum Leben, am Böhmerweiher findet man seltene Libellenarten und die Isar an der südlichen Stadtgrenze bietet gelegentlich sogar dem scheuen Uhu Unterschlupf. All die genannten Flächen beherbergen seltene Tier und Pflanzenarten. Durch ihre Unterschutzstellung kann die Stadt mit moderatem Aufwand einen großen Beitrag zum Artenschutz in München leisten.“
Dr. Heinz Sedlmeier, Geschäftsführer des Landesbundes für Vogelschutz: „Der LBV begrüßt die Stadtratsinitiative der Grünen und der SPD zum Schutz wertvollster Naturoasen außerordentlich. Die ausgewählten Biotope beherbergen eine außergewöhnliche biologische Vielfalt. Alle Elemente der Münchner Naturlandschaft profitieren: von den Leiten und Felspartien der Isar im Süden bis zu den Mooslandschaften im Nordwesten. Viele gefährdete Arten können so wirksam für die Zukunft bewahrt werden.
Der LBV bedauert nur, dass durch die sogenannte Lex Steigerwald den bayerischen Kommunen die Möglichkeit genommen wurde, auch Flächen über 10 ha Fläche eigenverantwortlich zu schützen. Das von der bayerischen Staatsregierung initiierte Gesetz sollte einen gesetzlichen Schutz der uralten Buchenwälder im Steigerwald verhindern. Seitdem hindert das Gesetz aber alle bayerischen Städte und Gemeinden wertvolle Biodiversitätsflächen zu schützen.“