Antrag
Stadtrat und Stadtverwaltung setzen sich mit aller Kraft dafür ein, dass die städtischen Gesellschaften schnellstmöglich ein Konzept zur dauerhaften Steigerung der Artenvielfalt auf ihren Flächen entwickeln und umsetzen. Dabei sollen die Grün- und Freiflächen im Sinne einer gesteigerten und gesunden Artenvielfalt entwickelt werden – das massenhafte Abstandsgrün muss endlich einem artenreichen Grün weichen. Zudem können verstärkt bunte Blumenecken/Wildstauden am Straßenrand angepflanzt werden um auch kleinere Flächen zu nutzen, wie es das Grünpatenprojekt bereits praktiziert. Bestehende sowie künftige Flachdächer sollen eine (extensive oder intensive) Begrünung erhalten. Bei der Pflege dieser Flächen ist der Einsatz von Pestiziden und Insektiziden auszuschließen. Diese Artenkiller haben bei der Pflege öffentlicher und halböffentlicher Flächen nichts verloren.
Wenn erforderlich wird zur Finanzierung dieses gemeinwohlorientierten Programms ein städtisches Förderprogramm neu aufgelegt. Dieses ist zum Eckdatenbeschluss für den Haushalt 2020 anzumelden.
Begründung:
Vor wenigen Wochen hat die bayerische Bevölkerung beim erfolgreichsten bayerischen Bürgerbegehren aller Zeiten ein eindeutiges Votum für mehr Artenvielfalt abgegeben. Deshalb müssen auch im städtischen Siedlungsraum und im Verantwortungsbereich der Landeshauptstadt München alle Möglichkeiten eruiert und umgesetzt werden, die dem rapiden Artensterben und entgegenwirken. Damit würde auch eine Forderung des bayerischen Bauernverbandes aufgenommen und umgesetzt: dass die gesamte Bevölkerung dazu beitragen muss, den Artenschwund zu stoppen. Eine topaktuelle Studie des Umweltinstituts München hat nachgewiesen, dass sich die im Landbau verwendeten Pestizide über Luftbewegungen weiträumig verteilen und dadurch viel größere Flächen beeinträchtigt sind als vom Anwender beabsichtigt.
Fraktion Die Grünen-rosa liste
Initiative: Herbert Danner, Sabine Krieger, Katrin Habenschaden, Paul Bickelbacher, Anna Hanusch.
Mitglieder des Stadtrates