Antrag | 21.02.2022

Arbeitsplätze schaffen – Inklusion fördern. Kita-Helfer*innen für Münchner Kitas ermöglichen!

Das Referat für Bildung und Sport wird aufgefordert, im Kontext der aktuellen Neugestaltung der Kita-Förderlandschaft ein Konzept für den Einsatz von (ungelernten) „Kita-Helfer*innen“ an Kindertageseinrichtungen, einschließlich Kosten- und Finanzierungskonzept, zu erarbeiten. Dies kann im Rahmen eines Stufenkonzepts erfolgen, bei dem in einem ersten Schritt etwa 20 – 30 Stellen geschaffen werden. Dieser erste Öffnungsschritt soll evaluiert werden und die Erkenntnisse für einen weiteren Ausbau genutzt werden.

Die Kita-Helfer*innen sollen die Arbeit der pädagogischen Kräfte an den Kitas ergänzen und unterstützen – dabei aber kein Ersatz für Fachkräfte sein – und andererseits Menschen mit Behinderung ohne formale Qualifikation einen Einstieg in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis ermöglichen.

Die Stadtverwaltung wird weiter gebeten, aufzuzeigen, ob die Kosten ggf. durch die Agentur für Arbeit oder einen Rehabilitationsträger übernommen werden könnten. Ferner soll geprüft werden, ob hier eine Förderung über das Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramm (MBQ)möglich ist.

Darüber hinaus soll dem Stadtrat dargestellt werden, welche Möglichkeiten für eine Qualifizierung dieser Kita-Helfer*innen im bereits bestehenden städtischen Ausbildungssystem realisiert werden könnten. Als Vorbild kann hier die „Qualifizierung zum Helfer in Kindertagesstätten“ der Elbe-Werkstätten GmbH in Hamburg genommen werden.

Die Stadtverwaltung wird gebeten, sich im Vorfeld mit dem Behindertenbeirat, den Trägern der Kinder- und Jugendhilfe und dem Integrationsfachdienst München-Freising auszutauschen.

Begründung:

Menschen mit Behinderung werden zwar in den (Förder-)Schulen auf den Arbeitsmarkt vorbereitet, in der Praxis jedoch bleibt ihnen der Weg in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis meist verwehrt; entweder sie wechseln von einem Praktikum zum nächsten oder sie kommen nur in Behindertenwerkstätten unter. Hinzu kommt, dass Menschen ohne formale Abschlüsse oder Berufsqualifikationen generell eingeschränkten Zugang zum offenen Arbeitsmarkt haben. Das Angebot Kita-Helfer*innen eröffnet Menschen mit Behinderung neue Perspektiven und ebnet den Weg in ein sozialversicherungsrechtliches Arbeitsverhältnis.
Kita-Helfer*innen können die Erzieherinnen und Erzieher in den Kitas auf vielfältige Weise ergänzen. Sie können etwa mit den Kindern spielen, bei der Essensvorbereitung helfen oder Tische auf- und abdecken oder auch in der Küche unterstützen, damit mehr frische Nahrungsmittel für Kita-Kinder angeboten werden können. Sie sollen keinesfalls pädagogische Fachkräfte ersetzen und dort bestehende Lücken füllen. Für die Kita-Helfer*innen soll auf der anderen Seite eine verlässliche Betreuung und Begleitung sichergestellt werden.
Ein weiterer Aspekt, der uns in diesem Konzept wichtig ist: Das Miteinander der Kinder und der Kitahelfer*innen baut Barrieren ab und fördert Inklusion.

Fraktion Die Grünen – Rosa ListeSPD/Volt-Fraktion
Sofie Langmeier
Anja Berger
Dr. Hannah Gerstenkorn
Nimet Gökmenoğlu
Clara Nitsche
Sebastian Weisenburger
Marion Lüttig
Barbara Likus
Julia Schönfeld-Knor
Christian Müller
Lena Odell