Pressemitteilung | 18.06.2021

Anlässlich des EM-Spiels gegen Ungarn: Stadtrat setzt Zeichen gegen Homophobie

Die vor einigen Tagen in Ungarn verabschiedeten homophoben Gesetze haben europaweit für Empörung gesorgt. Anlässlich des nächste Woche in München stattfindenden Fußball-EM-Spiels Deutschland gegen Ungarn will der Stadtrat daher ein Zeichen für eine bunte, vielfältige und tolerante Gesellschaft setzen.
In einem von allen Fraktionen des Stadtrats für das Plenum am nächsten Mittwoch eingebrachten Antrag heißt es, es sei „der Landeshauptstadt München wichtig, ein sichtbares Zeichen der Solidarität mit der LGBTI-Community in Ungarn zu setzen, die unter der aktuell verschärften homo- und transphoben Gesetzgebung der Ungarischen Regierung zu leiden hat“. Die Landeshauptstadt München, so der Antrag solle an die UEFA, den DFB, den Bayerischen Fußballverband, die Fußballvereine und alle Fußball-Freund*innen in München appellieren, sich aus Anlass der EURO 2020 mit deren medialer Reichweite nachdrücklich und sichtbar für Toleranz und Gleichstellung einzusetzen.
Oberbürgermeister Reiter wird in dem Antrag gebeten, bereits heute eine Beflaggung des Rathauses mit Regenbogenfahnen anzuordnen und sich bei der UEFA dafür einzusetzen, dass die Allianz Arena am Abend des Spiels in Regenbogenfarben leuchtet.

Stadtrat Beppo Brem (Die Grünen – Rosa Liste) begrüßt den breiten Konsens, der im Stadtrat zu diesem Antrag herrscht: „Diese Resolution gibt ein deutlich sichtbares Signal gegen Homo- und Transphobie – München bewirbt sich ja schließlich auch um die Ausrichtung der Gay Games 2026. Ein wichtiger Bestandteil dieser Bewerbung ist die Stärkung der queeren Community und der Menschenrechte in Osteuropa. Polen, Ungarn, Ukraine, Russland – in den meisten Ländern Osteuropas sind homo- und transsexuelle Menschen bedroht oder in ihren Rechten eingeschränkt. Das widerspricht den Werten Deutschlands, Europas – und im Übrigen widerspricht es auch den Werten des Sports. Ich erwarte, dass der DFB seinen starken Einfluss auf die UEFA nutzt, damit die Allianz Arena in Regenbogen erstrahlt und so ein Zeichen der Toleranz nach Ungarn und in die ganze Welt geschickt wird.“

Manuel Pretzl (CSU): Eine starke Gesellschaft lebt von ihrer Vielfalt. München steht als liberale Großstadt und auch als EM-Gastgeber für Offenheit, Toleranz und Gleichstellung in allen Lebensbereichen. Regenbogenflaggen am Hauptsitz der Stadtverwaltung sind ein starkes Zeichen gegen jede Form von Homo- und Transphobie, das wir selbstverständlich unterstützen.“

Christian Vorländer (SPD/Volt): „Wir setzen damit ein starkes, gemeinsames und sichtbares Zeichen für Vielfalt und echte Gleichstellung. Wir zeigen unsere Solidarität mit der in Ungarn und an vielen anderen Orten bedrängten und diskriminierten LGBTIQ*-Community.“

Gabriele Neff (FDP – Bayernpartei): „Viktor Orban tritt die Rechte der LGBTIQ-Community mit Füßen. Die Spieler der ungarischen Nationalmannschaft sind hierfür nicht verantwortlich, trotzdem sind sie Repräsentanten der ungarischen Nation. Als einziger Austragungsort der Bundesrepublik liegt es an uns, dem ungarischen Präsidenten und der gesamten Welt ein Zeichen mit auf den Weg zu geben, dass wir gemeinsam stehen, dass es nicht von Bedeutung ist, wen man liebt, sondern dass man Menschen akzeptiert, wie sie sind.“

Thomas Lechner (Die Linke – Die Partei): „Ein in Regebogenfarben ausgeleuchtetes Stadion wäre eine unmittelbare Unterstützung für die vielen von Repression betroffenen queeren jungen Menschen in Ländern wie Ungarn, Polen oder Russland, bei denen diese Botschaft einer LGBTQI*-freundlichen Community sehr wohl verstanden wird und Kraft spendet.“

Tobias Ruff, Vorsitzender der Fraktion ÖDP/FW: „Wenn die deutsche Nationalmannschaft bei der EM gegen Ungarn spielt, schaut die Welt nach München: Und wir können dafür sorgen, dass unsere Stadt dann als Zeichen der Solidarität mit der LGBTIQ*-Gemeinschaft in Ungarn und weltweit in Regenbogenfarben erstrahlt. Mit dieser Aktion setzen wir ein wichtiges Zeichen für Toleranz, Gleichberechtigung und die europäischen Werte.“